EMYN MUIL - Afar Angathfark
Mehr über Emyn Muil
- Genre:
- Epic / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Northern Silence
- Release:
- 25.09.2020
- Afar Angathfark
- Halls of the Fallen
- Noldomírë
- Heading Eastward
- Udûn
- Where the Light Drowns
- Black Shining Crown
- In Cold Domain
Du bekommst, was du erwartest.
Und das muss ja nicht immer schlecht sein. So auch im Falle von "Afar Angathfark", dem dritten Album des Projekts von Saverio Giove, das immerhin schon seit 2012 existiert. Ein angenehmer Veröffentlichungsrhythmus also. Ebenso gemächlich wird mit Änderungen des Stils umgegangen: Noch immer geht es inhaltlich um das Tolkien-Universum. Noch immer wird Metal der SUMMONING-Schule zelebriert, also eine Mischung aus Black Metal und Dungeon Synth. Und noch immer kann sich das Ganze hören lassen. Trotz der genretypischen Länge der Songs weicht die erhabene Epik, so etwa beim Opener 'Halls of the Fallen', nur sehr selten einer Langeweile, die dieser Art von Musik ja bisweilen von Unkundigen vorgeworfen wird. Man muss sich eben darauf einlassen, das sollte klar sein. Zur gelungenen Umsetzung der Mittelerde-Thematik hat Kollege Raphael bereits alles in seiner Rezension zum Debüt gesagt - hier hat sich nichts verändert. Da kommt einfach zusammen, was zusammen gehört.
Bleibt mir also noch genug Raum, um ein wenig über das Verhältnis von Black Metal und Keyboards auf diesem Album zu spekulieren. Denn letztere nehmen durchaus einen großen Teil des Gesamtklangs ein. Oder anders ausgedrückt: Die Gitarren sind bestenfalls gleichwertig gemischt. Anders auch als beim üblichen Einsatz von Keyboards im Schwarzmetall wird dem Tastenbrett auch mal die ein oder andere heroische, fröhliche oder fast powermetallisch-pathetische Melodielinie zugestanden. 'Noldomire' lässt an dieser Stelle ganz erhaben grüßen. Na ja, es passt halt gut zum Thema und könnte sich so auf einem Album von CALADAN BROOD wiederfinden. Dagegen predigt ein Stück wie 'Heading Eastward' zwar die pure und reine SUMMONING-Lehre, überrascht dann aber im Mittelteil mit einer Ethno-Weltmusik-Elfengesangspassage. Oder etwas Ähnlichem.
Was die Klangqualität angeht, ist eine deutliche Steigerung zum Debüt zu vernehmen, "Afar Angathfark" klingt aber natürlich trotzdem noch (gewollt) schön dünn und höhenlastig. Also auch da nix zu meckern.
Was man hier herauslesen kann: Man bemüht sich um Abwechslung und ist merklich darauf bedacht, den vorgegebenen Weg nicht zu verlassen, aber zumindest nicht in die vorhandenen Fußabdrücke zu treten. Und warum denn auch nicht? Ist doch ein schöner Weg und abseits vom Metal-Mainstream läuft es sich bisweilen doch ganz wunderbar.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp