ENCYPHER - 3rd Eye Supernova
Mehr über Encypher
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Finest Noise / Radar Music
- Release:
- 05.04.2013
- White Lies Beneath
- The Messenger
- Face Your Ghosts
- Stoned In The Glasshouse
- Anemophobia
- Into The Storm
- Open Season
- Supernova
- Mass hysteria
- More Weight
- In Cold Blood
Simpel und fett - so geht moderner Heavy Rock auch heute noch!
Es sind nicht bloß kleine Eruptionen, mit denen ENCYPHER das Feld von hinten aufrollen wollen. Mit ihrem neuen Album wollen die Herren aus der Eifel es direkt ganz genau wissen und haben den Riff-Pegel auch direkt mal in anständige Höhen geschraubt - Steigerung aber dennoch niemals ausgeschlossen. Doch für's Erste ist der manchmal grungige Heavy Rock, den die Band auf "3rd Eye Supernova" anbieten, mehr als nur ausreichend. Nein, ENCYPHER wissen um den Wert eines mächtigen Refrains, arbeiten sehr dynamisch, verankern sehr gute, aber eben nicht penetrante Hooklines in ihr frisches Material, kontern aber auch gerne mal mit einem eher brachialen Groove, um sich und vor allem den Songs wieder Geltung zu verschaffen. Es ist kein ausgefallenes Konzept, aber es ist eines, welches auf "3rd Eye Supernova" äußerst erfolgversprechend umgesetzt wird.
Musikalisch ist dann auch eine Menge drin, selbst wenn der Rahmen für ENCYPHER vorab schon klar abgesteckt wird. Doch die Mischung aus vergleichsweise deftigen Gitarrensounds, meist emotionalem Shouting und dem beeindruckenden Ohrwurm-Potenzial mindestens der Hälfte aller Nummern hebt die Eifel-Herrschaften schnell über jeden Standard. 'The Messenger' ist zum Einstieg schon richtig stark, 'Stoned In The Glasshouse' setzt auf diesem Album Maßstäbe fürs Riffing, 'Open Season' ist ein fast schon Arena-tauglicher Kracher, und über die Single-Qualitäten von 'Supernova' und 'Mass Hysteria' muss man rückblickend auch nicht mehr streiten. Astrein, was die Truppe hier vom Stapel lässt!
Lediglich zum Thema Abwechslung können ENCYPHER am Ende nicht mehr allzu viel beitragen. Die Band wiederholt sich zwar nicht wirklich, geht aber auch kein echtes Risiko ein, um sich ein wenig aus dem Schatten von Bands wie etwa SOUNDGARDEN zu lösen. Will sagen: Die elf Songs fußen auf bekanntem, teilweise sehr vertrautem Terrain und könnte hier und dort sicher etwas mehr Variation vertragen, um sich auch im internationalen Vergleich ein wenig freizuschwimmen. Aber all dies ändert sicher nichts daran, dass hier ein erstklassiges Modern-Rock-Album entstanden ist, dessen Verschleißerscheinungen wohl auf ein Minimum reduziert sind - und gerade das ist in der überlaufenen Szene ja mitunter entscheidend.
Anspieltipps: The Messenger, Supernova, Open Season
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes