END - Out Of Eden
Mehr über End
- Genre:
- Gothic/Doom
- Label:
- Sad Records
- Sphere
- My Sweet violaNCE
- Der Diplomat
- On Winter's Earth
- Birds We Are
- Amber Journey
- Dead Ends
- Cold
- Meine Jägerin
- Autumn Inside
- Wiegenlied
So ziemlich jeder Psychiater dieser Welt dürfte an END seine helle Freude haben. Der Bandname ist Programm: Schleppender, emotionaler Gothic/Doom, irgendwo zwischen TYPE 0 NEGATIVE und THE 69 EYES. Die Musik besteht aus tiefer gestimmten Gitarren, unterstützt von sphärischen Synthesizern (natürlich aus den Sphären weit unten) mit Piano-Einsätzen. Sänger Josch singt und spricht in beneidenswerten, wenn auch nicht immer 100-prozentig getroffenen Bass-Lagen von der Unmöglichkeit der Liebe, vom eigenen Tod, von Kälte und Wahnsinn. Drei der Tracks sind auf deutsch gesungen. Diese Scheibe ist wirklich zutiefst depressiv, negativ und hoffnungslos.
Die Bielefelder Formation wurde im Frühjahr 2000 von Sänger/Gitarrist Josch und Bassist Eike (auch verantwortlich für die Synthesizer) gegründet und war unter anderem schon mit ASHES YOU LEAVE auf Tour. Mittlerweile gehören noch Gitarrist Danny und Schlagzeuger Malte zum Line-Up. Seit März 2002 ist nun das erste komplette Album, "Out Of Eden" auf dem Markt, für das Josch und Eike eigenst das Label "Sad Records" gründeten. Offenbar wollte sich die Band von niemandem reinreden lassen. Die Produktion lässt jedenfalls nichts zu wünschen übrig, der Sound ist richtig satt, insofern hat sich der Aufwand wohl gelohnt.
"Out Of Eden" bietet trotz der durchgängigen Motive angenehm abwechslungsreiche Kompositionen, ohne den roten (oder eher schwarzen?) Faden zu verlieren. Die Songs weisen einfache und eingängige Melodieführungen auf. Durch das ganze Album hindurch wird der Hörer sanft aber bestimmt eingetaucht in eine Welt aus Dunkelheit und Verzweiflung. Besonders empfehlenswert ist das neunte Lied, "Meine Jägerin", das man bedingt sogar als Ballade durchgehen lassen könnte. Der richtige Soundtrack zur bittersüßen Depression, um bei einem Glas Rotwein über die Ungerechtigkeit der Welt und des eigenen Schicksals zu sinnieren. Das Album ist durchaus massentauglich, für alle, die mit Gothic im weitesten Sinne etwas anfangen können. Noch ein, zwei weiterentwickelte CDs gleichen Stils, und END könnte in Deutschland ein kleiner Durchbruch gelingen. Viel Erfolg!
Anspieltipps: Sphere, On Winter's Earth, Birds We Are, Meine Jägerin
- Redakteur:
- Mathias Kempf