ENDLESS CHAIN - Agony
Mehr über Endless Chain
- Genre:
- Progressive Metal / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.08.2024
- Intro To Agony
- Agony
- Human Race
- We Are We
- Burn Your Skies Above
- Ghost
- Until No One Comes
- Blind Kings
- Beyond What You Believe
- We Are All Vulnerable
Unüblicher Stilmix, spannender Output!
Man sollte meinen, dass es eigentlich nichts gäbe, was ich nicht schon gegeben hat - und dennoch zeigen uns die Finnen von ENDLESS CHAIN, dass auch so manch ungewöhnlicher, bis dato in dieser Form kaum erprobter Genre-Mix erfrischend neu und doch so vertraut klingen kann. Auf ihrem zweiten Album haben die Nordmänner ein weiteres Mal progressiven Power Metal mit finsterem Gothic Metal kombiniert und sich dabei stilistisch so breit aufgestellt, dass eine gewisse Form von Unberechenbarkeit umgehend mit den zehn Nummern von "Agony" einhergeht. Alleine das ist ja immer schon ein sehr, sehr gutes Indiz.
ENDLESS CHAIN kann die geweckte Neugier aber auch qualitativ zurückzahlen; zwar ist nicht jeder Song des neuen Albums zugleich auch ein echter Hit, doch die Quote, mit der die Finnen hier aufwarten können, ist schon relativ stark. Nach dem bedächtigen Intro ist der Titelsong ein richtig starker Einstieg, der zwischen leicht verschachteltem US-geprägtem Power Metal ein paar feine Hooklines ausfährt, aber auch einen etwas höheren Anspruch wahrt und nicht sofort mit Penetranz angreift. Und auch das wechselhafte, in sich aber spannende 'Human Race' schlägt in diese Kerbe, gibt aber nur wenige Hinweise darauf, wie weit die Kontraste auf "Agony" in der Folge noch auseinandergehen werden.
So ist die verträumte Stimmung in 'We Are We' ein wenig irreführend, da zwischendurch ein wuchtiger Chorus erstmals die Nähe zu PARADISE LOST herstellt. Und Nick Holmes und seine Mitstreiter sind auch in 'Burn Your Skies Above' und 'Until No One Comes' ein sehr guter Wegweiser, gibt es doch immer wieder Parallelen in der Melodieführung und in der Dynamik, mit der ENDLESS CHAIN das eigene Material gestaltet - melancholische Doom-Passagen im bewegenden 'We Are All Vulnerable' inklusive. Die Mixtur sitzt, der Wechsel zwischen etwas deftigeren Parts und getragenen Melodien ist in den Arrangements sehr gut ausbalanciert, und auch die Performance lässt keine Wünsche übrig - es ist phasenweise typisch finnisch, und damit ist im düsteren Metal eigentlich schon alles und folglich genug gesagt. Von daher wird es bei ENDLESS CHAIN nun höchste Zeit, dass auch ein Label aufspringt und das Talent der Musiker pusht. "Agony" ist eine sehr gute Bewerbungsgrundlage und ein wirklich überzeugendes Finster-Metal-Werk!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes