ENDLESS DISTRUST - Collateral Damage
Mehr über Endless Distrust
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.08.2011
- War For Us
- Media Control
- Longing For Silence
- Power
- Children
- Abschied
- Eleven
- Mistaken Belief
- Wrong Solution
- Joe Black
- Day Of Emptiness
Aggressiver Thrash-Bastard mit relativ geringer Ausdauer!
Inwiefern man ein 20-jähriges Bandjubiläum wirklich feiern darf, wenn die eigene Truppe einen Großteil dieser Zeit auf Eis gelegen hat, ist natürlich Ansichtssache. Immerhin acht Umdrehungen sind ins Land gezogen, seit Bandkopf Toralf Bornhöft sich ein letztes Mal mit neuem Stoff gemeldet hat. Mit rundum erneuerter Besetzung präsentiert er unter dem ENDLESS DISTRUST-Banner nun den dritten Release, orientiert sich rein musikalisch jedoch beinahe ausschließlich an der thrashigen Vergangenheit - und das hat Vor- und Nachteile!
"Collateral Damage" ist dabei im weitesten Sinne Teutonen-Thrash der typischen Machart, wenngleich hier und dort Tendenzen zur alten SLAYER-Schule und ihren todmetallischen Nachfolgern bestehen. Allerdings sind die elf Songs derart hektisch und überdreht, dass man nur schwerlich den eigentlich recht guten Ideen folgen mag, den die Rostocker hier verewigt haben.
Das bösartige Grollen in 'Media Control' und 'Longing For Silence' beispielsweise imponiert nur dann, wenn man auch die röcheligsten VENOM-Releases gutheißen möchte. Und wenn die Band etwas abgehackter rifft wie etwa in 'Mistaken Belief' oder 'Joe Black', wirkt die Chose relativ rumpelig und stellenweise sogar eine Spur zu spontan. Lediglich dann, wenn die Extreme völlig ausgereizt werden und mit Todesblei-Wucht und Vollgas gethrasht wird, gelingt es, sich mit den überlebendigen Songs anzufreunden - doch dies geschieht auf "Collateral Damage" äußerst selten. Sieht man mal von 'Children' und 'Day Of Emptiness' ab, findet man jedenfalls wenig wirklich Anständiges, wenngleich das instrumentale Fundament des dritten Albums wesentlich mehr zuließe, als letzten Endes aufgeboten wird.
Hinzu kommt schließlich, dass die Gesangsleistung, grobe gesagt, ziemlich durchschnittlich ist und vor allem in den brutaleren Parts ein bisschen kraftlos erscheint. Der Versuch, es dem jungen Herrn Petrozza gleichzutun, scheitert in den meisten Fällen schon im Ansatz und ist ein weiterer Anhaltspunkt für die vergleichsweise geringe Reife, die Songwriting und Performance in ihrer Gesamtheit repräsentieren. Immerhin: Diejenigen, die es gerne ungezügelt (um nicht zu sagen weitestgehend strukturfrei) mögen, kommen bei "Collateral Damage" ganz gut auf ihre Kosten. Hat man jedoch die Wahl, kramt man lieber die ersten KREATOR-Platten hervor und vergewissert sich, dass die Qualitätsunterschiede zur Spitzengruppe am Ende doch größer sind, als es für die Band gut ist.
Anspieltipps: Children, Day Of Emptiness
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes