ENDLESS LOSS - Traversing The Mephitic Artery
Mehr über Endless Loss
- Genre:
- Black/Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Winter Records
- Release:
- 25.03.2024
- Oppugned Sentience (Intro)
- Nexus Webs Of Malefic Prescience
- Vertiginous Depths of Unchained Hedonism
- Grave Subjugation
- Looming Ire
- Mouldering Ressurection
- Traversing The Mephitic Artery
- Sepulchre of Violent Consummation
- Impenitent Draconian Triumph
Standardkost aus dem War Metal!
Dass War Metal nicht gleich War Metal ist, weiß wohl jeder, der etwas mehr Zeit in Bands des Genres investiert hat. Natürlich sind die alle stilistisch nicht weit auseinander, da ja der War Metal insgesamt schon ein absolutes Nischengenre ist. Trotzdem ballert beispielsweise BLACK WITCHERY etwas monotoner als BLASPHEMY oder BEHERIT, die noch eine Portion Thrash und Hardcore im Sound haben, während Bands wie PROFANATICA und ARCHGOAT einige relativ melodische Leads und Riffs einbauen. ENDLESS LOSS befindet sich, wie sollte es auch anders sein, zwischen diesen Bands, an denen keiner vorbeikommt, der heute ernsthaft versucht, in diesem Genre Fuß zu fassen. So erinnert das, was die Australier darbieten, von den Gitarren her ziemlich stark an PROFANATICA, ARCHGOAT und VON und weniger an die Landsmännern von BESTIAL WARLUST, während jedoch das Schlagzeug schon ein bisschen was von REVENGE hat. Die Vocals klingen hierbei kehlig und keifend, man hört kein Wort heraus, was aber quasi sowieso Genrestandard ist. Jedoch zeigt sich beispielsweise an Songtiteln oder Cover, dass der lyrische und thematische Fokus mal nicht auf Tod, Vernichtung und Ziegen liegt, was eigentlich mal eine willkommene Abwechslung ist.
Musikalisch bedient man daneben auch nicht das Klischee durchgehend auf Blastbeats zu setzen, sondern schaltet eigentlich in fast jedem Song auch mal einen Gang runter, was sicherlich andere Bands schon besser hinbekommen haben, ENDLESS LOSS aber auch relativ gut schafft. So gefallen letztendlich doch die Passagen, in denen man spannende Riffs über hyperschnellen Ballerparts bietet, um einiges mehr, wobei die Hardcore-artigen Groove-Parts auch ihren Reiz haben und dem Gesamtsound einen gewissen Charakter verleihen.
Insgesamt vergeht dabei die knappe halbe Stunde wie im Flug, gerade da das Songwriting doch ziemlich kompakt ist, man auf der anderen Seite bis auf die eingängigen Riffs so gut wie keine Vocal-Hooks hat, die es in dem Genre aber auch gar nicht braucht. Positiv hervorzuheben ist daneben auch der ziemlich dumpfe Sound, der einen immer wieder an frühe ARCHGOAT-Alben erinnert, deren derben und dreckigen Gitarrensound die Australier hier ziemlich gut nachahmen, was ausdrücklich ein Kompliment ist. So wird man nach dem kurzen Intro vom Track 'Nexus Webs Of Malefic Prescience' überrollt, was bei Genrefans ein wohliges Gefühl auslösen sollte.
"Traversing The Mephitic Artery" bietet wahrlich nichts neues im Genre, macht das, was es bietet, aber recht gut, auch wenn hier und da sicherlich noch Luft nach oben ist. So könnten beispielsweise die Groove-Parts um einiges zwingender gestaltet werden, da diese hier zwar für Abwechslung sorgen, den Songs jedoch manchmal etwas an Intensität nehmen. Insgesamt haben wir es hier aber mit einem gelungenen Debütalbum zu tun!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen