ENDLESS SUNDOWN - Make Sense
Mehr über Endless Sundown
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Dooweet
- Release:
- 04.05.2017
- Down The Rabbit Hole
- Dirty Feet
- A Need
- Homeless
- Come(b)ack
Fünf starke Songs, aber das Feeling eines Samplers
Es ist noch ein sehr unbeständiger Pfad, dem die Musiker von ENDLESS SUNDOWN auf ihrer ersten EP folgen. Die Band hat sich in den Kopf gesetzt, jenseits der typischen Alternative-Rock-Allgemeinheit ein Zeichen zu setzen und mit recht viel Eigensinn einen gewagten Impuls zu geben. So weit, und eigentlich auch so gut - wäre da nicht die relativ losgelöste, sehr heterogene Herangehensweise, die auf "Make Sense" eben keinen echten Sinn ergibt. So gut die einzelnen Stücke nämlich auch sein mögen, so durcheinander sind die Konstrukte, die ENDLESS SUNDOWN anbietet. Und irgendwie springt gerade deshalb auch der Funke nicht so gewaltig über, wie es eigentlich der Fall sein sollte
Dabei startet noch alles ganz hervorragend; im Opener 'Down The Rabbit Hole' gibt die Band einen perfekten Mix aus A PERFECT CIRCLE-Melancholie und FRANZ FERDINAND-Beschwingtheit zum Besten und wehrt sich gegen jedes konventionelle Strickmuster. Dynamik ist das Zauberwort und schließlich auch das Erfolgsrezept, auf das sich die Band auch in den folgenden vier Stücken verlassen kann, wäre da nicht die stete Neuorientierung, die "Make Sense" mehr wie einen Sampler als wie das Werk einer einzelnen Combo erscheinen lässt. Dabei ist gegen experimentelle Nummern wie das verträumte 'Homeless' oder das vielschichtige 'Come(b)ack' an sich nicht viel einzuwenden; die progressiven Inhalte initiieren ausreichend Spannung, die introvertierte, minimalistische Instrumentierung wird von einigen impulsiven Gitarren ausgekontert, und die Kontrastwirkung ist immens.
Muss man da also überhaupt meckern? Nein, vielleicht muss man es nicht. Aber da die EP nunmal unter dem Deckel einer Band köchelt, deren Visionen bis hierhin zu undurchdringlich sind, bleibt irgendwie ein fader Beigeschmack. Und das wohlgemerkt bei fünf an sich starken, aber insgesamt zu sehr auseinander dividierten Kompositionen. Schade und irgendwie komisch, aber schließlich auch ein klares Fazit.
Anspieltipps: Come(b)ack, Homeless
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes