ENEMO J - Enemo J
Mehr über Enemo J
- Genre:
- Hardcore / Crossover
- Label:
- Copro Productions
- Intro
- Genetic Hatred
- Politically White
- Face To Faced
- Paths
- Influential Dropouts
- Interlude
- Last Children Of History
- Parasite
- Sickle
- Dread
- Killumbine
- Shotgun (Bonus Track)
- Outro
Was ist Nu Metal? Was ist Crossover? Und was spielen ENEMO J?
Der Release des selbst betitelten ENEMO J-Debüts liegt mittlerweile schon drei Jahre zurück, bietet dank des zeitlosen Sounds und des ausgesprochenen Ideenreichtums aber auch heute noch genügend Diskussionsstoff, um vielleicht den einen oder anderen Major auf den Plan zu rufen. Um es mal kurz zu umschreiben: Wer die erste SLIPKNOT-Scheibe einen kleinen Tick zu überdreht fand, KORN aber dennoch gerne zum Frühstück konsumiert, experimentelle Klänge im Stil von BREED 77 immer mal wieder aus der Sammlung fischt und auch dem Hardcore nicht abgeneigt ist, der dürfte mit "Enemo J" sicher eine Menge Freude haben. Zumal die Band den Begriff Crossover wirklich sehr vielseitig interpretiert.
Was den ersten Silberling aber dennoch ein bisschen lähmt, sind die einzelnen Interludien, die den fetten Drive solcher Stücke wie 'Face To Faced' und 'Influental Dropouts' unbequem wieder ausbremst. Dabei sind es gerade die richtig brachialen Momente, die ENEMO J zu einer wirklich Ernst zu nehmenden, modernen Metal-Band machen und den Begriff Nu Metal auch nach seinem kreativen Tod in irgendeiner form lebendig halten. Brutaler Stoff wie 'Last Children Of History' und 'Killumbine' überzeugen mit fetten Breakdowns während straighte Hassbatzen wie 'Sickle' und 'Genetic Hatred' einfach pompös knallen.
Damit die Sache nicht zu schnell in eingefahrenen Schemen versinkt, gibt es einzelne Rhythmus-Spielereien wie 'Paths' und 'Parasite', die den flotten Mix herrlich frisch halten. Das Rad wird zwar mitnichten neu erfunden, jedoch setzen ENEMO J immer wieder wohlige Kontrastpunkte, die selbst der Verfechter ausschließlich traditioneller Klänge bedingungslos anerkennen muss. Und da die Band innerhalb der 14 Stücke dieses Erstlings wirklich sehr viele Varianten des neumodischen Edelstahls aufbietet, gehört sie posthum sicher zu den interessantesten Acts des Jahres 2006.
Also, das oben angeführte Bandkarussell noch einmal durch den Kopf jagen, kurz 'mal einen MySpace-Check durchführen und die unbekannte Alternative zu den letzten verbliebenen Nu-Metal-Heroen ins Haus holen. Überraschungen sind gerade dann so schön, wenn man wirklich gar nichts erwartet. Und das ist hier definitiv der Fall!
Anspieltipps: Last Children Of History, Sickle, Killumbine
- Redakteur:
- Björn Backes