ENFOLD DARKNESS - Adversary Omnipotent
Mehr über Enfold Darkness
- Genre:
- Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- The Artisan Era
- Release:
- 14.07.2017
- Awaken, Brak'tal O'minn
- Lairs Of The Ascended Masters
- Liberator Of Mages
- The Sacred Daemonic
- Invocation Of Na'ak Ba'ran
- Banishment
- Arise, Morning Star, Into The Netherworld
- The Adversary, Omnipotent
- Terror Of A Perilous Quest
- The Test Of Wisdom
- Dirge Of The Surrogate Invictus
- Summoning The Archons
- Vanish Into Damnation
Technisch brutal und schwer zugänglich - aber mit etwas Geduld...
Ob die Musiker von ENFOLD DARKNESS acht Jahre für ihr zweites Album benötigt haben, weil sie ihrer Band bzw. dem Konzept dahinter eine etwas abstraktere Hintergrundgeschichte geben wollten, ist bislang ungeklärt. Fakt ist allerdings, dass sich die Band aus Nashville ziemlich viel Zeit gelassen hat, um "Adversary Omnipotent" in trockene Tücher zu bringen. Angesichts der sehr technischen Herangehensweise und der Masse verschachtelter Arrangements, mag dies nachzuvollziehen sein, denn das Material der neuen Platte ist beileibe kein Stoff, den man sich mal eben zwischen zwei Easy-Listening-Scheiben reinfährt. Die Frage ist nur: Reicht der hohe handwerkliche Anspruch aus, um den Hörer irgendwann ebenfalls bei den Eiern zu packen?
Hier nämlich werden die Meinungen sicherlich etwas stärker auseinandergehen, schließlich ist "Adversary Omnipotent" über weite Strecken ein sehr sperriges Album geworden, bei dem man hin und wieder den Eindruck bekommt, es soll sich erst gar nicht öffnen. Die 13 Songs leben zwischen Raserei, unbändiger Wut und stets demonstrierter Fingerfertigkeit und haben ihre liebe Mühe, irgendwo im größten gemeinsamen Nenner auch noch Atmosphäre zu kreieren. Der erste Durchlauf wirkt immens befremdlich, weil die vielen Details verschwimmen und man gar nicht genau wahrnimmt, welche Intention die Band tatsächlich verfolgt. Soll es nun doch eher die finstere, teuflische Black-Metal-Variante sein? Ahmt man Acts wie MORBID ANGEL und NILE nach und kombiniert verschlüsselte Textbotschaften aus einer phantastischen Welt mit brutalem, technischem Death Metal? Oder sollen Begriffe wie Djent und Progressive Metal den Sound dieses Album umschreiben und damit auch die hohe Anspruchshaltung von ENFOLD DARKNESS definieren?
Antworten erlangt man erst einmal nicht, bis auf das klare musikalische Statement, das die Band mit ihrer durchweg radikalen Darbietung liefert. Und in der Tat: Je tiefer man in "Adversary Omnipotent" eindringt, desto heftiger ist das Erlebnis, desto größer das Verständnis und schließlich auch die Euphorie. Dies bedeutet zwar noch nicht, dass ENFOLD DARKNESS den langen Atem mit einem Meisterwerk belohnt. Aber man wird auch nicht abstreiten können, dass die Amis ein feines Stück extremen Metal eingeprügelt haben, von dem man sich chancenlos gefangen nehmen lassen kann. Ein Testlauf kann daher definitiv nicht schaden - mehrere auch nicht!
Anspieltipps: Terror Of A Perilous Quest, Summoning The Archons
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes