ENGINE OF PAIN - I Am Your Enemy
Mehr über Engine Of Pain
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 26.01.2007
- I Am Your Enemy
- Fuel The Engine
- Cycle To Cycle
- Heads Up
- Close To The Border
- Sunrise Express
- At The End Of The Day
- Man Of The Year
- T4 - The Mass Corruption
- Extreme Fakeover
Mit ENGINE OF PAIN hat sich das eigentlich auf Melodic Rock und traditionellen Heavy Metal spezialisierte Label Lion Music ihre bis dato härteste Band herangeschafft. Das niederländische Quintett hatte bereits vor zweieinhalb Jahren mit einem Demo auf sich aufmerksam gemacht und damit auch die Organisatoren des Wacken Open Airs derart begeistert, dass ein Auftritt im selben Jahr Ehrensache war. Dies bleib den Leuten der Plattenfirma natürlich nicht verborgen, so dass das Talent der westeuropäischen Thrash-Kapelle nun auch auf offiziellem Wege zu bestaunen ist.
Natürlich profitieren ENGINE OF PAIN auch ein wenig vom großen Rummel, der gerade um ihre Landsmänner LEGION OF THE DAMNED betrieben wird, jedoch orientiert man sich auf dem Debüt "I Am Your Enemy" eher am Bay-Area-Sound als im Todesblei-Genre. Klassischer brutaler Thrash im Stile von EXODUS und TESTAMENT hat sich die Truppe auf die Fahne geschrieben, und rifftechnisch beweist man gerade zu Beginn des neuen Albums, dass man phasenweise tatsächlich mit den Herren Holt und Petersen mithalten kann. Überhaupt ist "I Am Your Enemy" im Bereich der Gitarren eine echte Wucht, druckvolle Grooves und kurze, gezielte Tempovorstöße sind die Vorzüge der Band und bewähren sich vor allen Dingen in abwechslungsreicheren Songs wie 'Sunrise Express' und 'Cycle To Cycle'.
Und dennoch ist das Songwriting insgesamt etwas einspurig und entwickelt sich mit laufender Spielzeit zu sehr in eine Richtung. Gerade die letzten vier Songs ähneln sich im Aufbau doch sehr stark und bieten kaum Entlastung von den meist gleich bleibenden Rhythmen und Tempi. Selbst Frontmann Nick Hameury, der sich hier in wirklich allen Nummern als exzellenter Brüllwürfel etabliert, kann die Band nicht vor der sich anbahnenden Monotonie bewahren.
Dieses kleine Manko beeinträchtigt schließlich auch den Gesamteindruck des Albums ein klein wenig. ENGINE OF PAIN haben gut und interessant angefangen und sich in den ersten Stücken als die perfekte Alternative zu den seltenen Releases von Bands wie EXODUS oder TESTAMENT vorgestellt. Um dieser Vorgabe jedoch auch gerecht werden zu können, muss die Band noch wesentlich flexibler und vielschichtiger arbeiten. Die vielen guten Ansätze von "I Am Your Enemy" lassen den Kritiker in guter Hoffnung, dass die Band dieses Problem schon auf dem nächsten Album beheben wird. Qualitativ stehen sie schließlich ihren Kollegen von LEGION OF THE DAMNED schon jetzt in kaum etwas nach.
Anspieltipps: Fuel The Engine, Cycle To Cycle, Close To The Border
- Redakteur:
- Björn Backes