ENGULF - The Dying Planet Weeps
Mehr über Engulf
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 12.01.2024
- Withered Suns Collapse
- Bellows From The Aether
- The Nefarious Hive
- Ominous Grandeur
- Lunar Scourge
- Plagued Oblivion
- Earthbore
- The Dying Planet Weeps
Extrem technisch, vor allem aber extrem extrem!
Ein vollständiges Album ist schon lange angekündigt, doch BLASPHEMOUS-Gitarrist Hal Microutsicos hatte nach dem Release dreier Story-basierter EPs in den Jahren 2017 bis 2019 offenbar in der direkten Folge noch nicht die Muße, sein Nebenprojekt weiter in die Spur zu bringen. Mit "The Dying Planet Weeps" folgt nun der heiß ersehnte Longplayer, der inhaltlich sofort an die bisher veröffentlichten Songs anknüpft und in erster Linie extrem technischen Death Metal liefert, wie man ihn vor allem von HATE ETERNAL und neueren MORBID ANGEL-Releases kennt. Der einzige Unterschied: Das Material von ENGULF ist deutlich kompakter, kommt schneller auf den Punkt, lässt sich aber in keiner der acht neuen Nummern die Möglichkeit nehmen, mit durch und durch komplexen Arrangements zu arbeiten, die man sicherlich nicht im ersten Anlauf schlucken kann.
Es bleibt also weiterhin anspruchsvoll, jedoch hat ENGULF ein äußerst brutales Setting geschaffen, in dem Microutsicos seine Ideen platzieren kann. "The Dying Planet Weeps" erfreut dabei mit ziemlich deftigen Grooves, kurzen, aber intensiven Abfahrten und atmosphärischen Vibes, die gelegentlich an den frühene Katalog aus dem Hause NILE erinnern - wenngleich ohne den Bezug zu historischen Phänomenen wie bei Karl Sanders und Co. Gerade zu Beginn hämmert ENGULF einem die Riffs nur so um die Ohren, arbeitet sich durch eine Fülle von Breaks, wahrt derweil aber auch den extrem sperrigen Charakter, der im hinteren Teil der Platte noch einmal viel konkreter wird. Stücke wie 'Earthbore' und 'Plagued Oblivion' wollen erarbeitet werden, sind folglich aber auch nicht für jedes extrem ausgerichtete Ohr geeignet, weil ENGULF zwischenzeitlich die straighte Ausrichtung völlig aufgibt und sich eher der höheren instrumentalen Mathematik stellt - dies allerdings gekonnt und überzeugend.
Auch wenn "The Dying Planet Weeps" eine ganz besondere Herausforderung ist und der Mastermind, der die Scheibe im Alleingang zusammengestellt und aufgenommen hat, es gelegentlich fast schon übertreibt, ist der erste Full-Length-Release eine richtig krasse Todesblei-Erfahrung und zuletzt auch ein technisch beschlagenes Event, das sich vor allem Freunde von Erik Rutan's Arbeiten nicht entgehen lassen sollten. Der Zugang muss zwar geduldig geschaffen werden, ist er jedoch vorhanden, kann ENGULF eine ganze Menge geben!
Anspieltipps: Earthbore, Ominous Grandeur
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes