ENGULFED - Unearthly Litanies Of Despair
Mehr über Engulfed
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 19.04.2024
- In The Abyss Of Death's Obscurity
- Voidwalker's Dominion
- Echoes Of Suffering
- Blasphemous Despair
- Infernal Desolation
- Cursed Eternity
- Ancient Abyssal Conquest
- Occult Incantations
Finsterer Death Metal aus der Türkei.
Wenn es um Death Metal geht, haben die meisten die Türkei wohl eher weniger oder vielleicht sogar gar nicht auf dem Schirm. Das könnte und sollte sich meiner Meinung nach aber ändern, richtet man seine Augen auf das türkische Quartett ENGULFED. Die im Jahr 2010 gegründete Truppe bescherte der Welt zwei EPs und einen Langspieler und lässt nun mit "Unearthly Litanies Of Despair" Album Nummer zwei auf die Menschheit los. Das Debüt "Engulfed In Obscurity" aus dem Jahr 2017 war damals ein absoluter Geheimtipp und meiner Meinung nach eine sehr starke Scheibe. Umso mehr interessierte mich das neue Werk und die Frage, wie sich die Jungs entwickelt haben, bzw. welche Wege auf dem neuen Werk eingeschlagen werden und ob es an das starke Debüt anknüpfen kann.
Ich kann diese Fragen ganz klar mit einem Ja beantworten, denn sowohl die in meinen Ohren gute, druckvolle Produktion als auch die musikalische Ausrichtung knüpfen nahtlos an den Vorgänger an. Man bekommt genau wie auf dem Erstling der Truppe einen sehr düsteren, atmosphärischen recht klassisch gehaltenen Death Metal präsentiert, welcher eine hohe Dynamik aufweist. Wir erleben unbestreitbares musikalisches Geschick, dynamisches, teils grooviges und teils eher dampfhammermäßiges Riffing, Blastbeats, technische Raffinesse, herrlich chaotische Soli und einen stabilen Bass-Teppich als Fundament, abgerundet durch wirklich gute Growls. Alles mit ordentlich Dampf auf dem Kessel, von Anfang bis Ende, ohne an Schwung zu verlieren, was dafür sorgt, dass zu keiner Sekunde Langeweile aufkommt.
Die traurige, finstere Atmosphäre zieht einen von Anfang an in den todesmetallischen Abgrund, doch nicht langsam oder gar sanft, nein, eher wie in einer Achterbahn die, wenn sie einmal an Fahrt aufgenommen hat, nicht mehr zu stoppen ist und nur eine Richtung kennt: Vorwärts! Doch das Schöne ist, dass diese Achterbahn auch einige Kurven zu bieten hat, durch die kleinen technischen Finessen und die Soli wird man auch mal durchgeschüttelt. Wenn das Tempo mal zurückgenommen wird, dann nur um in ein herrlich chaotisches Solo einzutauchen oder ein ganz fies-trauriges Riff präsentiert zu bekommen, um sich danach wieder die schweren Riffs um die Ohren hauen zu lassen, während Blastbeats und der Bass-Teppich das Mark erschüttern, sich die fiesen Growls ihre Wege durch das Gehör bahnen und tief in den Kopf einbrennen.
Eine durchweg gelungene, interessante Scheibe mit dichter Atmosphäre und einigen sehr starken Titeln. ENGULFED hat es mit Langspieler Nummer zwei geschafft, der Linie und dem Stil des Debüts treu zu bleiben, ohne dabei langweilig zu wirken, eine sehr gelungene Fortsetzung des bisherigen Schaffens der Band!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kevin Kleine