ENIME - Bleeding Out
Mehr über Enime
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.03.2019
- Destiny
- Fuck You
- Bleeding Out
- Wake & Dream
- Stay Away
- I Will Not Be A Ghost
- Lies And Deceit
- We Die Again
- I Am The One
- Watch It Burn
Ein paar gute Ideen, aber keine echten Impulse.
"Bleeding Out" macht beim ersten Blick auf das Artwork schon nicht sonderlich viel Lust, sich näher mit dem neuen Material von ENIME zu beschäftigen. Dies mag sich zwar ändern, sobald man die ersten Noten des neuen Albums gehört hat, alles in allem täuscht der äußere erste Eindruck jedoch nicht - denn im Großen und Ganzen ist der zweite Longplayer der Truppe aus Quebec ziemlich unaufgeregt bzw. absolut nicht aufregend.
Die Kanadier versuchen sich bei ihrer manchmal doch eher Alternative-lastigen Interpretation des moderneren Thrash Metals an Midtempo-Arrangements mit relativ wenig Ausdruckskraft, finden bei den melodischen Parts nur selten den richtigen Ton, lassen aber vor allem jegliche Aggression vermissen, die so mancher Track dringend benötigen würde, um zumindest mal ein bisschen in Fahrt zu kommen. 'I Am Not A Ghost' und 'We Are The One' schleppen sich mühselig über die Ziellinie, 'Wake & Dream' und 'Lies And Deceit' können trotz kurzer einprägsamer Parts keinen Funken entfachen, und auch vermeintlich stärkere Songs wie 'Fuck You' und 'Destiny' sind im internationalen Vergleich nicht weiter der Rede wert - sie fallen eben nur etwas mehr auf, weil die meisten nachfolgenden Kompositionen ziemlich träge und auf Dauer auch langweilig erscheinen.
Insofern ist auch erst einmal nachzuvollziehen, dass ein Plattenvertrag bei ENIME momentan nicht in Sicht ist. Zu viele Baustellen bringt die neue Scheibe mit, zu wenig Spektakel, zuletzt aber auch zu durchschnittliches Songmaterial. Wären da nicht hin und wieder auch ein paar anständige Ansätze, würde man die Hoffnung wahrscheinlich schon jetzt mit Blick auf die Zukunft begraben. Doch ganz so schlecht ist das hier Gebotene dann auch wieder nicht, dass vollends die Reißleine gezogen werden muss. Es geht eben nur einfach deutlich aufregender!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes