ENSIFERUM - Unsung Heroes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Ensiferum
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cooperative Music (Universal)
- Release:
- 24.08.2012
- Symbols
- In My Sword I Trust
- Unsung Heroes
- Burning Leaves
- Celestial Blood
- Retribution Shall Be Mine
- Star Queen (Celestial Blood II)
- Pohjola
- Last Breath
- Passion Proof Power
Passion, Proof und Power: Drei Attribute, die das neue ENSIFERUM-Album "Unsung Hero" treffender nicht beschreiben könnten!
Ich gestehe es lieber gleich: Ich habe mich mit den Finnen ENSIFERUM vor "Unsung Hero" noch nicht beschäftigt, deshalb fällt die Übung des Einordnens von "Unsung Hero" in die Diskografie aus.
Auf Basis von Kollegenäußerungen sowie der bunten Kitschfantasy-Cover habe ich anfangs eine gewisse negative Grundhaltung und die wird durch den nicht gerade spektakulären Opener 'In My Sword I Trust' prompt bestätigt. Ein netter Song mit knarzigem Gesang und chorgeschwängertem Schunkelrefrain, mehr nicht. Doch schon beim zweiten Song, dem Titelsong mit seiner ultra-eingängigen Gitarrenmelodie, beginne ich Band zu mögen.
Die Finnen spielen eine fast schon als naiv kitschig zu bezeichnende Musik, die jedoch durch den Einsatz von massiven Chören, breitwandingen Synthie- und Orgelsounds und nicht zuletzt den harschen Gesang auch eine große Kraft ausstrahlt. Und sie ist einfach extrem kurzweilig und detailreich arrangiert, zudem klingt sie auf der Anlage im Auto oder zu Hause auch ziemlich dynamisch und toll ausbalanciert. So kommt es, dass mich "Unsung Heros" mit einer Begeisterungswelle erfasst, die einfach gute Laune in mir verbreitet und große Lust hervorruft, einem ENSIFERUM gleich (der Name bedeutet: ein Schwert tragend) in die weite Welt hinaus zu ziehen, Abenteuer zu erleben und dabei so schöne Folklieder wie das von einer bezaubernden Frauenstimme vorgetragene 'Celestial Blood' zu trällern. Ja, ENSIFERUM schrecken nicht zurück, einfach mal auch allen Pomp aus der Musik rauszunehmen und nur mit rein akustischen Instrumenten Lagerfeuerromantik zu verbreiten. Ja, das machen sie sogar ganz ganz toll.
Klar ist nicht alles Gold auf der Scheibe ('Retribution Shall Be Mine' mit seinem nervig bollernden Doublebass ist Skip-Kandidat), doch am Ende wird noch mal ein gewaltiges Brikett draufgeladen: Das 17-minütige 'Passion Proof Power' fasst noch einmal alles zusammen, was ich an "Unsung Hero" so toll finde: Ohrwurmelnde Folk-Melodien, dynamische Arrangements, breite Instrumentierung. Im Mittelteil wird es fast sogar noch progrockig und die Band zeigt sich dabei enorm selbstbewusst und spielstark. Total COOOOL, was die da abziehen.
Fazit: Ob "Unsung Hero" nun ein Album ist, das die Schar der ENSIFERUM-Fans zufriedenstellen wird, fällt mir schwer, vorherzusagen. Attribute wie Death-, Black- oder Viking-Metal passen allerdings kaum zum Sound von ENSIFERUM. Wer aber orchestralen Metal mit vielen wirklich schönen Melodien und Kriegerromantik im Sinne der Hobbits gut findet, darf gerne mal die neue ENSIFERUM testen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker