ENSIREAL - March Of Empty Pattern Words (Re-Release)
Mehr über Ensireal
- Genre:
- Death Metal / Progressive Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nicrothal Records / Point Music
- Release:
- 31.08.2010
- March Of Empty Pattern Words
- Path(ethic)
- Evisceration
- Joyful Grey
- Visions Past
- Unveil
- Immortal Torment
- Beyond Surface
Neuauflage nach einem halben Jahr.
Lange hat es offenkundig nicht gedauert, bis die Sounds des ENSIREAL-Erstlings "March Of Empty Pattern Words" auf die Ohren der Label-Gemeinschaft gestoßen sind. Gerade mal ein halbes Jahr ist vergangen, seit die Scheibe als Eigenproduktion aufgelegt wurde. Nun ist der interessante Hybrid aus progressivem Death Metal und Post-Hardcore-Reminiszenzen also auch offiziell zu haben - und das ist auch gut so!
Dabei ist die Mischung aus NEUROSIS, DISILLUSION und OPETH alles andere als leicht verdaulich, geschweige denn schnell zugänglich. Die Songs schleppen sich im unteren Midtempo vorwärts, erlauben in sich zunächst mal nicht sonderlich viel Dynamik und resultieren schließlich in einem Gebräu, welches alles andere als spektakulär mundet. Der Titelsong zu Beginn zeigt zwar schon die experimentelle Seite der Band, die hier auch in einem ständigen Wechsel aus dezenter Riff-Brachialität und minimalistischen, ruhigen Passagen ausgelebt wird, doch es dauert eine halbe Ewigkeit, bis die wenigen griffigen Momente von 'March Of Empty Pattern Words' auch wirklich derart zünden, dass man die Bereitschaft entwickelt, sich fallen zu lassen. Doch auch das gelingt, exemplarisch für viele Album-Passagen, hier nur schleichend und schwerfällig.
Allerdings bieten ENSIREAL zur gleichen Zeit auch genügend deftige, straighte Songs, die beim Verständnis des musikalischen Konzepts eine echte Stütze sind. Das derbe 'Path(ethic)' macht den Anfang, 'Evisceration' wiederum zündet mit thrashigen Gitarren und wirkt als todesmetallische Erlebnisreise dank der prägnanten Gitarrensounds schlüssig und überzeugend. Inzwischen harmonieren auch die außergewöhnlichen Kontraste viel besser. 'Visions Past' sticht als atmosphärisch-verproggtes Meisterwerk heraus und beschreibt die Quintessenz des ENSIREAL-Klangs sehr raffiniert. 'Unveil' wiederum resümiert dieses Erlebnis ein wenig knackiger, bleibt aber ähnlich erhaben wie der Vorgänger. Zum Schluss folgen mit 'Immoral Torment' und dem kompromisslosen Bonustrack 'Beyond Surface' noch zwei echte Glanzpunkte mit postapokalyptischem Finster-Flair - Death Metal mal anders, aber sicherlich hörenswert, ganz so wie "March Of Empty Pattern Words" an sich. Lediglich die Homogenität des Albums muss man gelegentlich infrage stellen, da das Songwriting in einigen Teilen noch nicht sonderlich kontrolliert wirkt. Aber das ist am Ende auch nur eine Randnotiz eines spannenden, wenn auch schweren Werkes, das Geduld erfordert, nicht immer entlohnt, aber als Exempel gegen die Eintönigkeit der modernen brachialen Sounds sicher einen Akzent zu setzen weiß!
Anspieltipps: Evisceration, Visions Past
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes