ENTERING POLARIS - Godseed
Mehr über Entering Polaris
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Freya Music
- Release:
- 08.06.2018
- Nostalgia For Infinity
- Flightless
- It's A Good Day For Burning Witches
- Godspeed
- Clear Skies
- A Song Of Distant Earth
- Paradise Reclaimed
- The Field Of Ghosts
- The Long Run
All-Star-Projekt nach Schema F
Es wird sicherlich sehr gegensätzliche Meinungen zum neuen Album von ENTERING POLARIS geben. Die eine Fraktion wird die Band um den einstigen OSTROGOTH-Schützling Tom Tas vor allem deswegen in den Himmel loben, weil sie vom modernen Power Metal bis hin zum leicht brachial gefärbten, gleichzeitig symphonisch aufbereiteten Bombaststoff alle Genres kurzerhand schneidet, die andere Gruppe hingegen wird sicherlich schnell kritisieren, dass die belgische Combo mit ihrem All-Star-Refugium aus bekannten Gesangsakrobaten nicht mehr oder minder unternimmt, als eigentlich nur den typischen Melodic-Metal-Beitrag zu leisten, der notwendig ist, um das Mindestmaß an Konkurrenzfähigkeit zu erzielen. Und ganz ehrlich: Ich persönlich möchte mich auch zu dieser letztgenannten Partei bekennen.
Denn wenn man mal ganz ehrlich ist, hilft es ENTERING POLARIS nicht wirklich weiter, dass fähige Leute wie Thomas Vikström, Fabio Lione und 'Speed' Strid am Mikro ihr Bestes geben, während die Instrumentalfraktion nicht mehr unternimmt als den typischen Power-Metal-Standard herunterzuzocken und sich gar nicht dafür zu interessieren, wirkliche Eigenheiten zu entwickeln. Die Band kann auf eine Menge namhafter Gaststars zählen, die allesamt einen wirklich guten Job machen. Doch sobald ENTERING POLARIS respektive "Godseed" sich auch mal ein bisschen freischwimmen soll und einen Charakter entwickeln müsste, der wirklich nur diesem Projekt zu eigen ist, verharrt die Band in schematischem Songwriting und stützt sich ausschließlich auf Elemente, die schon viel zu häufig wiedergekäut wurden.
Ich möchte an dieser Stelle nicht so weit gehen und Plagiatsvorwürfe oder dergleichen laut werden lassen. Aber ganz nüchtern betrachtet ist "Godseed" nicht mehr als ein typischer Szenebeitrag, dessen wirlich gute Aufbereitung noch ein paar Pluspunkte einbringt, dessen latenter Mangel an Eigenständigkeit aber dafür sorgt, dass keine nachhaltige Begeisterung aufkommen mag. Ganz nüchtern gesagt ist ENTERING POLARIS trotz renommierter Gastakteure nicht mehr als eine Standard-Combo, die unter vielen Gleichgesinnten um Aufmerksamkeit buhlt - allerdings nicht mit Stilmitteln, die man direkt in Verbindung mit dem Projekt von Tom Tas bringen möchte.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes