ENTERPRISE EARTH - Luciferous
Mehr über Enterprise Earth
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- eOne / SPV
- Release:
- 05.04.2019
- Behold, Malevolence
- Sleep Is For The Dead
- He Exists
- Scars Of The Past
- Ashamed To Be Human
- Requiem
- The Failsafe Fallacy
- Infernal Suffering
- Luciferous
- Nightfallen
- We Are Immortal
- There Is No Tomorrow
Deathcore par excellence!
Als lupenreine Death-Metal-Kapelle geht ENTERPRISE EARTH sicherlich nicht durch, jedoch liegen die Wurzeln des Ensembles aus Washington ganz klar in den ersten extremen Auswüchsen genau dieses Bereiches. Auf "Luciferous" verwandelt die Band ihre Vorlagen jedoch in einen radikalen Deathcore-Brecher, der in vielen Passagen relativ technisch dargeboten wird und letztlich auch so manchen Djent-Frickler begeistern dürfte - vorausgesetzt die brachiale Gangart der Nordamerikaner ist akzeptiert und schließlich auch gewünscht!
Denn auf "Luciferous" gibt es keinen einzigen Track, der in irgendeiner Form gebremst daherkommt; ENTERPRISE EARTH ist von der ersten Sekunde an extrem heavy unterwegs, legt großen Wert auf eine enorm aggressive Performance und lässt sich auch von den gelegentlich eingestreuten Akustik-Einschüben nicht vom Kurs schieben. Das hat zwar gerade zur Mitte des Albums zur Folge, dass man nicht mehr jeder Note umgehend folgen kann, weil die Band regelrecht überfallartig an ihre Hörerschaft herantritt, hinterlässt aber dennoch spürbaren Eindruck, weil das Interesse an der Materie selbst dann nicht schwindet, wenn man sich zwischenzeitlich mal leicht überfordert fühlt.
Vor allem die gelungene Mischung aus leicht angeproggten Parts und offensiven, manchmal gar stürmischen Aggro-Einsprengseln bringt dem Album das Salz in die Suppe, ohne dabei Gefahr zu laufen, irgendwann zu überwürzen. Die Breaks sind klasse gewählt, es folgen immer wieder ansatzweise heroische Parts, und genau in jenem Moment, in dem man glaubt, "Luciferous" würde einen melodischen Kurs anschlagen können, reißt ENTERPRISE EARTH das gesamte Gebilde wieder auseinander steuert dem nächsten Orkan entgegen.
Für meinen Geschmack ist "Luciferous" daher auch der Glücksfall eines modernen Death-Metal-Werkes, das nicht zuletzt durch seine zahlreichen Core-Alternativen den bestmöglichen Mittelweg aus straighten Angriffen und technisch versiertem Songwriting bietet. Es braucht zwar zwei oder drei Durchgänge, bis sich diese Erkenntnis erstmalig einstellt, doch ab diesem Zeitpunkt haben die Amerikaner längst das Zepter in der Hand und verwöhnen ihr Gefolge mit anspruchsvollem und jederzeit ansprechendem Brutalo-Stoff auf Top-Niveau. Kein Verfechter extremer Noten sollte sich dieses Meisterwerk entgehen lassen!
Anspieltipps: The Failsafe Fallacy, We Are Immortal, Scars Of The past
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes