ENTHRONED - Pentagrammaton
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2010
Mehr über Enthroned
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Regain/Soulfood
- Release:
- 26.03.2010
- In Missi Solemnibvs
- The Vitalized Shell
- Rion Riorrim
- Ornament of Grace
- Magnvs Princeps Leopardi
- Pentagrammaton
- Nehas't
- The Essential Chaos
- Ad Te Clamamvs Exsvles Morvua Liberi
- Unconscious Minds
- Behemiron
Solide und überdurchschnittliche Rückkehr einer der dienstältesten belgischen Black-Metal-Bands.
Drei Jahre nach "Tetra Karcist" ist eine der dienstältesten belgischen Black-Metal-Bands mit ihrem achten Studioalbum, dem mittlerweile zweiten Scheibchen seit dem Ausstieg des letzten verbliebenen Gründungsmitglieds Sabathan. Aber immerhin ist der heutige Bandleader Nornagest an Gesang und Gitarre auch schon seit fünfzehn Jahren mit an Bord, so dass sich hieraus kein gravierender Einschnitt in das musikalische Gefüge der Band ergibt. Meinen Erstkontakt mit ENTHRONED hatte ich zwar bereits 1995 bei einem kleinen Festival in Norddeutschland, als die Jungs noch ihre handkopierten Demos vertickten, ich muss aber zugeben, dass ich mich mit den mir bekannten ersten vier Alben nie ausführlich genug befasst und danach auch den Kontakt zur Band verloren habe.
So sehe ich die umgebaute Rückkehr der Belgier als Chance, nochmals zu überprüfen, ob es denn ein Fehler war, die Band aus den Augen und Ohren verloren zu haben. Dabei gibt "Pentagrammaton" nicht unbedingt eine schlechte Figur ab, sind die Riffs doch sehr klassisch und scharfkantig, mit spürbarem Herz fürs Detail zelebriert. Das Drumming ist gut akzentuiert, aber bisweilen zu infernalisch und leblos geklöppelt. Dafür ist Nornagests Keifen nachvollziehbar und mit einer durchaus prägnanten Identität versehen. Wie eh und je dürfen sich am ehesten Fans der ganz frühen EMPEROR angesprochen fühlen, verbreitet die Mischung aus pfeilschnellen Riffs, Blastbeats und gespenstischen, finsteren Melodien doch eine sehr angenehme und authentischen schwarzmetallische Atmosphäre, die bei 'Rion Riorrim' ihren ersten Höhepunkt hat.
Nachdem nicht nur stur gebolzt wird, sondern beispielsweise auch bei 'Ornament Of Grace' auch mal die Geschwindigkeit etwas gedrosselt wird, ist "Pentagrammaton" zum Glück auch nicht zu einförmig geworden. Die Frage ob es allerdings zu viel mehr reicht als zu einem Platz im gehobenen Mittelfeld, kommt streckenweise auf, wenn der Hörer dann doch einen gewissen Mangel an zündenden Songideen und hängen bleibenden Hooklines feststellt. So rauschen zwischendurch einige Stücke einfach am Ohr vorbei, ohne einen besonders starken Eindruck zu hinterlassen, und das ist eben ein bisschen wenig. Einge Farbtupfer wie die lateinischen Choräle bei 'Magnvs Princeps Leopardi' oder der herrliche "Orgasmatron"-Touch beim Rausschmeißer 'Unconcious Minds' sorgen aber dann doch noch dafür, dass mein Interesse an ENTHRONED wieder geweckt ist und es - wenn auch nicht viel, so immerhin doch einen Tick - mehr ist als gehobenes Mittelfeld.
Anspieltipps: Rion Riorrim, Magnvs Princeps Leopardi, Unconcious Minds
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle