ENTHRONED - Xes Haereticum
Mehr über Enthroned
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Napalm / SPV
- Release:
- 01.11.2004
- Crimson Legions
- Dance Of A Thousand Knives
- Last Will
- Blacker Than Black
- Vortex Of Confusion
- A.M.S.G.
- Daemon's Claw
- Night Stalker
- Seven Plagues, Seven Wrath (Xes Revolution)
- Hellgium Messiah
Bevor ich die eigentliche Rezension starte, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um die gesamte Black-Metal-Anhängerschaft dazu aufzufordern, mal eben nachzusehen, ob das ENTHRONED-Debüt "Prophecies Of Pagan Fire" auch im heimischen CD-Regal steht. Wenn nicht, dann solltet ihr schnell (ganz schnell!) zum Plattendealer eures Vertrauens rennen, um euch dieses sagenhafte Meisterwerk, welches noch immer einen der vorderen Ränge in meiner Schwarzmetall-Favourites-Liste belegt, zuzulegen, denn bösartiger, fieser und auch hymnischer kann man diese Musik kaum spielen. Und wisst ihr was; schafft euch dann in einem Zug auch noch die vorletzte Platte "Armoured Bestial Hell" an, ebenfalls ein Killer vor dem Herren (der Finsternis).
Und wo wir schon einmal beim Shoppen sind, wie wäre es mit dem neuen Album der so genannten Blackened Horde? Mit "Xes Haereticum" haben ENTHRONED nämlich einen weiteren Black-Metal-Meilenstein eingeprügelt, der die besten Elemente der rohen alten Spielweise mit denen der eher melodischeren Variante verbindet. Es mag wie eine abgedroschene Phrase klingen, aber es gibt in meiner reichhaltigen Sammlung kaum ein Album, welches so perfekt die finstere Attitüde des schwarzen Stahls wiedergibt wie "Xes Haereticum".
Dem Hörer bleibt dabei keine Chance, sich großartig auf das bevorstehende Inferno vorzubereiten, denn mit dem flotten Opener 'Crimson Legions' legen die Belgier dermaßen rasant los, dass man sofort vom ENTHRONED-Virus infiziert wird. Spätestens wenn im letzten Teil des Songs diese unterschwelligen Melodien auftauchen, sollte jeder, ja wirklich jeder einzelne Anhänger dieser Musik die Fäuste triumphierend in der Luft haben. Mit dem räudigen 'Dance Of A Thousand Knives' folgt direkt darauf ein verdammt fieser Track, bei dem es auch die ersten Sologitarren zu hören gibt, welche in den nachfolgenden Stücken dann immer wieder zum Einsatz kommen.
Dann kommt 'Last Will' und ab hier folgt wirklich ein echter Höhepunkt dem nächsten. Mit einem solchen Song im Gepäck hätte man vor knapp zehn Jahren selbst Bands wie DIMMU BORGIR an die Wand geblasen. Das schleppende 'Blacker Than Black' ist schließlich die erste Hymne auf "Xes Haereticum", gefolgt vom ebenfalls hymnischen 'Vortex Of Confusion', bei dessen stampfendem Mittelpart live sicherlich die Matten fliegen werden.
Kurze Zeit zum Luftholen gibt es beim düsteren Instrumental 'A.M.S.G.', doch dann wird man mit den beiden schnellen Kompositionen 'Daemon's Claw' und 'Night Stalker' direkt wieder ordentlich verdroschen - was für geniale Hymnen.
Dass man trotz allem auch noch für Überraschungen gut ist, zeigt dann 'Seven Plagues, Seven Wrath (Xes Revelation)', bei dem im Chorus über die aggressive Frontstimme noch ein arschgeiler clean-Gesang gelegt wird. Das Tolle ist, dass der Track trotz dieser für Bandverhältnisse ungewöhnlichen Maßnahme sofort überzeugt und überhaupt nicht gewöhnungsbedürftig klingt - vielleicht ist diese Nummer auch gerade deswegen mein persönlicher Favorit auf diesem Album, dicht gefolgt vom genialen 'Hellgium Messiah' (man beachte das coole Wortspiel!), dessen Refrain direkt zum Mitshouten einlädt.
"Xes Haereticum" ist ein Hammeralbum, so viel steht auf jeden Fall schon mal fest. Das einzige Hindernis, was mich noch nicht dazu zwingt, die Platte als die beste in der gesamten Laufbahn der Belgier zu bezeichnen, ist der hier verwendete Drumcomputer, bei dem die Doublebass dermaßen mechanisch klingt, dass sie den einzelnen Stücken partiell etwas von ihrer Magie raubt. Dies ist letztendlich aber nur ein kleiner Schönheitsfehler, der mich nicht davon abbringt, "Xes Hareticum" als die beste Black-Metal-Scheibe des gesamten Jahrs zu titulieren - ein Platz, um den sich bisher "Night Visit" von ANCIENT und "The Seal Of Belial" von LORD BELIAL gestritten haben.
Anspieltipps: Crimson Legions, Last Will, Blacker Than Black, Vortex Of Confusion, Night Stalker, Seven Plagues Seven Wrath (Xes Revelation), Hellgium Messsiah
- Redakteur:
- Björn Backes