ENTRAPMENT - Through Realms Unseen
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2016
Mehr über Entrapment
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 25.11.2016
- Omission
- The Seeker
- Static Convulsion
- Ruination
- Dominant Paradigm
- Withering Souls
- Isolated Condemnation
- Through Realms Unseen
- Hybrid Maelstrom
- Self Inflicted Malnutrition
Ein spätes Death-Metal-Highlight
Ja, is denn heut scho... Was für ein Monster von einem Release! Die Todeswalze aus den Niederlanden namens ENTRAPMENT hatte ich bislang überhaupt nicht auf dem Schirm. Mit dem Drittwerk "Through Realms Unseen" haut Multiinstrumentalist Michel Jonker eines meiner persönlichen Top-3-Death-Metal-Alben des Jahres 2016 aus dem Ärmel.
Dabei sind die Grundzutaten auf vorliegender CD gar nichts so besonderes. Aber die Kombination macht es aus. Die Basis der elf Songs bilden grooviges Mid-Tempo, wohldosierte Gitarrenmelodien und eine herrliche raue Stimme - all das produktionstechnisch perfekt abgerundet. Hier ist nichts glattpoliert und feinjustiert, sondern alles klingt, als wäre ENTRAPMENT direkt aus den glorreichen Endachzigern/Frühneunzigern ins Hier und Jetzt gebeamt worden.
Durch den hohen Midtempo-Anteil tun sich oftmals Vergleiche zu BOLT THROWER auf, vor allem auch, weil es Jonker beherrscht, den Groove auf instrumentaler Seite mit seiner Gesangsrhythmik perfekt zu ergänzen. So, wie es einst Karl Willets getan hat. Von der Klangfarbe her klingt die Ein-Mann-Armee ein wenig wie Martin van Drunen, aber etwas tiefer und voluminöser. Absoluter Volltreffer!
Jonker hat in Hinblick auf die Melodiearbeit sicherlich eine Prise early PARADISE LOST, CEMETERY und alte TIAMAT im Hinterkopf gehabt. Nicht zu komplizierte, einfache Hooklines, die aber umso effektiver sind und sich im Kopf festsetzen.
Die Grooves werden immer wieder mal durch Tempoausbrüche unterbrochen. Wenn ENTRAPMENT in Songs wie 'Hybrid Maelstrom' oder 'Isolated Condemnation' die D-Beat-Keule auspackt, halten es die Arschbacken nicht mehr aus auf dem Bürosessel.
ENTRAPMENT hat alles, was vielen Huldigern der glorreichen Zeit des Todes fehlt: Die Band klingt nicht nur wie ihre Vorbilder, nein, sie reihen sich zu ihnen und klingen, auch wenn das heutzutage fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, einzigartig. Hut ab für diese grandiose Lehrstunde Todesstahls.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic