ENTROPY CODING - Tales Of The Moon
Mehr über Entropy Coding
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Agoge Records
- Release:
- 19.01.2018
- Once Upon A Time
- Neon In The Dark
- Feel The Air
- Luna
- Eclipse
- Running Before The Dawn
- Knight Prisoner
- The Wolf's Trap
- Shining Through Our Light
Revolutionäre Neuinterpretation des Symphonic Metals?
Das Symphonic-Metal-Projekt ENTROPY CODING präsentiert sich mit seinem Debüt "Tales Of The Moon" als einer der wohl ungewöhnlichsten Newcomer der vergangenen Jahre in diesem Sektor. Der Grundstein für den hier vorliegenden Silberling wurde dabei bereits 2015 von Keyboarderin Susanna Coltrè im Alleingang gelegt und bis heute ist sie auch das einzige Bandmitglied dieses Solo-Projektes. Doch ohne Hilfe konnte sie diese Platte nicht auf die Beine stellen und so war es die Begegnung mit Produzent Gianmarco Bellumori, die schließlich den Stein so richtig ins Rollen brachte und gleichzeitig auch die Veröffentlichung des Erstlings über Bellumoris Label Agogoe Records absicherte.
Nur mit Keyboard und Piano konnte Susanna ihre insgesamt neun Kompositionen aber natürlich nicht aufnehmen und so präsentiert "Tales Of The Moon" eine ganze Stange von Gastmusikern, die der gelernten Tasteninstrumentalistin bei den Schlagzeug-, Bass- und Gitarrenaufnahmen zur Seite standen. Der Dreh und Angelpunkt der Riege aus Mitstreitern sind dabei ganz klar die beiden Vokalisten Melania Petrillo und Giovanni Saulini, denn gerade ihre Stimmen stehen bei ausladenden Kompositionen wie 'Eclipse' oder 'Running Before The Dawn' im Mittelpunkt und damit im Fokus der Aufmerksamkeit des Hörers. Und hier machen sie eine wirklich gute Figur, was mich zu der Frage bringt, warum die beiden mit ihren wirklich starken Stimmen nicht schon bei anderen Bands in Erscheinung getreten sind. Das Potential dafür hätten sie allemal.
Melania und Giovanni müssen sich allerdings auf wirklich strecken, denn unter dem Strich ist es ihre Leistung, die "Tales Of The Moon" vor der Belanglosigkeit bewahrt. Rein kompositorisch und musikalisch sind die Nummer des Debüts nämlich doch eher Symphonic-Metal-Stangeware. Und nicht mal wirklich Gute, denn auch wenn eine ganze Riege von Gast-Gitarristen technisch blitzsaubere Fingerakkrobatik präsentiert, so gehen ihre Bemühungen doch zwischen den viel zu präsenten Keyboards nahezu vollkommen unter. Das führt über weite Strecken dazu, dass den einzelnen Tracks jeglicher Druck abhandenkommt und außer den dominanten Drums und mehr oder weniger qualitativ hochwertigen Sounds aus der Keyboard-Dose kaum etwas Interessantes zu vernehmen ist.
Alles in allem ist das Unternehmen von Frau Coltré damit in meinen Augen gescheitert, denn ihre Neuinterpretation des Symphonic Metals kann leider bei Weitem nicht mit den Genre-Größen NIGHTWISH, LEAVE'S EYES oder EPICA mithalten. Dafür fehlt es den Songs einfach am nötigen Druck, der bei den genannten Bands vor allem aus einer soliden Metal-Begleitung besteht, die bei ENTROPY CODING leider unter einem viel zu dichten Keyboard-Teppich beerdigt wird. Für die geniale Performance der beiden Sänger und die hin und wieder hervorstechenden Gitarren-Kabinettstückchen gibt es schlussendlich gut gemeinte 5,5 Punkte, zu mehr reicht es aber beim besten Willen nicht.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs