ENTWERTER - Subpsychotic Rage
Mehr über Entwerter
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cometogether Records
- Release:
- 06.07.2012
- Subpsychotic Rage
- Fleischmaschine
- Planet Hell
- Recovery
- Peace Of Mind
- Elektroherz
- The Real Creed
- Am Ende Aller Tage
Mehr ist manchmal wirklich Mehr
Was? ENTWERTER sind schon bei ihrem dritten Album angekommen? Wundert es mich doch, habe ich von den Jungs noch nie etwas mitbekommen und hat das vorliegende Werk doch bereits ein halbes Jahr auf dem Buckel. Für die Ahnungslosen, wie ich es vor diesen Zeilen schließlich auch einer war, sei Folgendes erwähnt: Es sind insgesamt Vier Mitglieder, die den Moshpit im Gehörgang starten. Mit einem doch kühlen Mix aus diversen Death– und Core-Anleihen, einem saftigen Crossover-Einschlag und dieser nicht zu verkennenden NDH-Plakette wurde auch "Subpsychotic Rage" versehen. Speziell der letzte genannte Einfluss wird nominell von Paradestücken wie 'Fleischmaschine' und 'Elektroherz' bestätigt. Man kommt also aus heimischen Gefilden. Wer sich jedoch auf stumpfes Hämmern einstellt, sollte seine Voreingenommenheit ändern: Es groovt, es rockt und die wenigen Lyrics, die Shouter Bertl ins Feuer schmeißt, haben doch eine gewisse Tiefe. Speziell der Crossover-Anteil macht gehörig Spaß.
Jedoch stören sich meine Ohren unter anderem an der dumpfen Produktion, womit wir von den guten zu den weniger gelungenen Punkten dieses Drittwerkes kommen: Zum einen hätten die Stücke durchaus saftiger aus den Boxen dröhnen können. Wenn man schon die eine oder andere Veröffentlichung auf der Habenseite hat, muss man nicht einer etwas besseren Garagenqualität hinterher eifern. Die Riffs, von denen die besten in 'The Real Creed' und 'Subpsychotic Rage' verbraten wurden, wirken zudem bisweilen ausbaufähig. Sicherlich versucht das Quartett hier schnörkellos und geradlinig zu agieren. Das Hörvergnügen wird dadurch aber nicht gerade in die obersten Sphären gepusht. ENTWERTER zocken ihr Set souverän, unkompliziert und eingängig herunter, wodurch spätestens beim zweiten Durchgang keine unentdeckten Überraschungen mehr hinter den Boxen lauern.
Wenn dies das Ziel von "Subpsychotic Rage“" war, haben ENTWERTER dies auf alle Fälle geschafft: Wer hier auf einprägsame Riffs steht, sollte einen Lauschangriff riskieren. Das Rad haben die Vier nicht neu erfunden und sichtlich vom Hocker reißen mich die acht Stücke bisweilen nicht. Für eine rifforientierte, in sich stimmige Ablenkung ist "Subpsychotic Rage" auf alle Fälle zu gebrauchen.
Anspieltipps: 'Planet Hell', 'The Real Creed'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp