ENTWERTER - The Mortal Engine
Mehr über Entwerter
- Genre:
- Metal
- Label:
- Cometogether Records
- Blutfrost
- Execrate
- Knochentanz
- Hybrid Fear
- Split Second
- Seelentod
- Einzig' Wesen
Als sich ENTWERTER im Jahre 2005 mit ihrem Debüt vorstellten, nannten sie dieses "...und das ist erst der Anfang". Zwei Jahre später wissen wir, dass dieses Statement Hand und Fuß hatte, denn die Österreicher melden sich nun mit ihrem zweiten Longplayer "The Mortal Engine" zurück. Dieser ist allerdings gar nicht richtig "long", sondern beinhaltet sieben überschaubar gehaltene Liedchen, die alle zusammen auf eine Spielzeit von unter 30 Minuten kommen. Ein kurzweiliges Vergnügen also - aber immerhin ein Vergnügen!
Die Stilrichtung von ENTWERTER zu beschreiben fällt schwer, denn das Quartett lässt sich in keine Schublade pressen, sondern hat unglaubliche Freude daran, auf jedem der Lieder neue Elemente einzuweben und den Hörer im Unklaren darüber zu lassen, was denn wohl als nächstes kommen könnte. Trotzdem zieht sich zumindest ein Bestandteil wie ein roter Faden durch das Album: Wut. Sänger Bertl schreit sich die Seele aus dem Leib als sei der Teufel persönlich hinter ihm her, und auch die anderen Mitstreiter zeigen, dass sie an ihren Instrumenten keine Frischlinge mehr sind. Die Texte werden teils auf Deutsch, teils auf Englisch präsentiert und passen perfekt zu der aggresiven Musik. Dennoch wird hier nicht einfach nur wild drauflosgeschrammelt, die Lieder haben durchaus ein Konzept. Trash, Death und andere, laute Genres werden hier gekonnt zusammengeschüttet, verrührt und auf einen Silberling gebannt - alles in Eigenproduktion und veröffentlicht über das eigene Label.
Womit wir eigentlich auch bei der Sache wären, die dazu führt, dass man zwar ein gutes Album vor sich hat, aber eben kein klasse Album: Produktion. Ist schon klar, dass bei Eigenproduktionen sich die Musiker die Studiozeit quasi vom Brot absparen und sich daher auch nur wenige Tage (in diesem Fall: zwei) in professioneller Umgebung leisten können. Aber gerade, wenn eine Band soviel Potential wie ENTWERTER hat, dann ist es mehr als schade, wenn die Gitarren dünn sind und der Bass mehr nach Alete-Brei als nach Bassgewummer klingt. Bleibt also zu hoffen, dass beim nächsten Mal ein größeres Finanz-Polster zur Verfügung stehen wird. Wer aber auf harte Musik steht und sich nicht an schwacher Produktion stört, der sollte die Österreicher unbedingt einmal antesten, denn es ist definitiv Zeit, entwertet zu werden.
Anspieltipps: Hybrid Fear, Seelentod, Blutfrost
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel