ENVINYA - Beyond The Dark
Mehr über Envinya
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Faceless
- Forlorn
- Swallow
- Demoralized
- Beyond The Dark
<p class="MsoNormal">Sympathie auf dem zweiten Blick.</p>
Man kann wahrlich an einer Hand abzählen, wieviele Bands, in denen Frauen den Vocalpart übernehmen, ich wirklich gut und innovativ finde. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Dementsprechend "groß“ war meine Neugier auf das neue EP-Werk der Münchener von ENVINYA, welches "Beyond The Dark“ betitelt ist.
Das erste Mal musste ich beim Cover bzw. der Silberling-Aufmachung aufhorchen, welches mit einem gelungenen Schwarz-Weiß-Zusammenspiel auftrumpfen kann. Doch wie es bei den Damen so üblich ist, zählen nicht nur äußere, sondern auch innere Werte. In diesem Falle eben die Musik, die ähnlich facettenreich gestaltet wurde wie das Coverartwork.
Bereits das Intro zu 'Faceless' ist sehr experimentell und hat einen leicht futuristisch-spacigen Touch. Nach knapp 50 Sekunden kommt die erste Gitarrenwand und die Marschroute der noch recht jungen Band wird schnell klar: Hier stehen die Sechssaiter klar im Vordergrund, werden sowohl vom äußerst verspielten Keyboard als auch durch die kräftigen Drums und Doublebass bestens unterstützt. 'Faceless' ist ein sehr flotter Song mit einem markanten Riff und einer weiblichen Stimme, die in einer perfekten Tonlage auch zur Musik passt. Die Sängerin, die auf den klangvollen Namen "Natalie Pereire dos Santos“ hört, macht ihren Job mehr als ordentlich. Es folgt das sehr dunkel und kräftig beginnende 'Forlorn', das sofort ins Ohr geht und von grandiosen Vocals vom Gitarristen Thomas Knauer unterstützt wird. Auch hier wird beachtlich demonstriert, wie gut die sechs Musiker ihr jeweiliges Instrument beherrschen und zum Ausdruck bringen. Im Übrigen befindet sich auf der EP auch ein sehr ansehnliches Video von eben jenem Song. 'Swallow' ist im Midtempo angesiedelt und kann leider die hohe Messlatte der Vorgänger nicht erreichen. Mit 'Demoralized' verhält es sich ähnlich: die beiden Songs sind zwar nett anzuhören und die Skip-Taste bleibt auch verschont. Dennoch sind sie nicht so herausragend wie die restlichen drei Songs auf dieser EP. Der Titeltrack erinnert mich anfangs an 'Cloud Connected' von IN FLAMES, was sicherlich nicht zufällig gewählt wurde, und brennt sich auch dementsprechend in die Hörwände fest. Herausragend sind hier die Arbeiten an den Drums.
Der leichte Melodic Death-Hauch, der den klaren und detaillierten Sound der insgesamt fünf Songs umgibt, weiß sehr zu gefallen und lässt ENVINYA noch vielseitiger und innovativer wirken. Eine Band, die es schafft, Fanatiker verschiedenster härterer Richtungen zu begeistern, ohne die Musik unnötig kompliziert wirken zu lassen. Sie können sich meines Erachtens auch vom restlichen Power Metal-Volk absetzen und bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Typisch Frauen eben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp