ENZO AND THE GLORY ENSEMBLE - In The Name Of The Son
Mehr über Enzo And The Glory Ensemble
- Genre:
- Progressive / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rockshots / Nonstop Music Records
- Release:
- 29.09.2017
- Waiting For The Son
- The Tower Of Babel
- Luke 1, 28
- Psalm 8
- Glory To God
- Psalm 133
- Magnificat
- Isaiah 53
- Matthew 11,25
- The Trial
- Eternal Rest
- Te Deum
- If Not You
Schwere Artillerie im Namen des Herrn.
ENZO AND THE GLORY ENSEMBLE ist ein Projekt des italienischen Gitarristen und Sängers Enzo Donnarumma, das christliche Musik mit großen Arrangements macht. Für das aktuelle Album "In The Name Of The Son", den zweiten Teil eines Zyklus, hat er etliche namhafte Gäste verpflichten können, darunter Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Kobi Farhi (ORPHANED LAND), Marty Friedman (ex-MEGADETH), Mark Zonder (ex-FATES WARNING) sowie Brian Ashland und Gary Wehrkamp (beide SHADOW GALLERY), wobei letzterer die Scheibe mit Enzo Donnarumma produziert hat.
Wer auf bombastische und detailfreudig arrangierte Musik steht, kommt bei dieser CD voll auf seine Kosten. Denn selbst die Einordnung Progressive Metal ist zu eng für das Album, das auch orchestrale Sounds bis hin zur klassischen Musik sowie verschiedene Sänger solo und im Chor aus den Bereichen Rock und Klassik hören lässt und stellenweise auch Ethnomusik, Metal der härteren Sorte und andere Stile heranzieht. Dabei gliedert sich "In The Name Of The Son" musikalisch in mehrere Phasen. Es beginnt mit orchestral dominierten Stücken, die auch Soli von Gitarre und Synthi hören lassen und überwiegend von Chören gesungen werden. Hier ist vor allem 'Luke 1,28' herauszuheben. Den nächsten Abschnitt kann man als Oratorium bezeichnen. Hier stehen die häufig klassisch geschulten Sänger im Mittelpunkt, während die Instrumente meist begleiten und nur punktuell nach vorne treten. Ein diesbezüglicher Volltreffer ist das Gitarrensolo im 'Magnificat', das nicht den Hauch der streberhaften Attitüde mancher Progmusiker aufweist, sondern sich völlig natürlich und selbstverständlich in die geistliche Musik einfügt, sodass man als Hörer erst dann überrascht ist, wenn man darüber nachdenkt. Die dritte Phase bringt die beiden Stränge zusammen und betont auch das Rockelement stärker. Gegen Ende wird dann heftiger gerockt. Der Neunminüter 'The Trial' enthält die härtesten Passagen der Scheibe, bevor im 'Te Deum' klassische Instrumente, E-Gitarren und mehrere Sänger mit vereinten Kräften zur Sache gehen. Wenn es an diesem Album überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann, dass es manchmal beinahe zu viel des Guten bietet und auf Hörer, die keine dezidierten Prog-Fans sind, anstrengend wirken kann. Teilweise scheint auch das Arrangieren dem Komponieren vorangegangen zu sein.
Manche Musikfreunde mögen keine religiösen Texte in der Unterhaltungsmusik. Das muss jeder für sich entscheiden, doch musikalisch sollte "In The Name Of The Son" anspruchsvollen Hörern mit Prog/Sympho-Neigung auf jeden Fall zusagen. Natürlich verdankt sich die Klasse des Albums der tiefen christlichen Überzeugung, die ausgedrückt werden soll. Und in einer Zeit, in der selbst Bischöfe so feige sind, ihre Brustkreuze vor Andersgläubigen zu verbergen, kann Bekennermut von Künstlern durchaus sinnvoll, vielleicht sogar notwendig sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser