EPHEMERA'S PARTY - Lamento Ostinato
Mehr über Ephemera's Party
- Genre:
- Rock / Metal
- Label:
- Dioxzion / Twilight
- Release:
- 14.11.2005
- Boredom Sweet Boredom
- Ostinato Mind pt. I
- Born Again A Frog
- Depression-Box
- High Horses
- Good Reason
- The Couldhaves & The Shouldhaves
- Lemmingway
- Poor Poor Me
- Sad Song (Lamento Ostinato)
- Savoir Vivre - Savoir Mourir
- Sei mein Feind
- Ostinato Mind pt. II
'Boredom Sweet Boredom' - so lautet der Titel des Openers der neuen Platte von EPHEMERA'S PARTY - und irgendwie ist es genau das, was einem spätestens ab der Hälfte von "Lamento Ostinato" auch beschleicht. Dabei sind die Voraussetzungen für ein spannendes, vielseitiges Album durchaus gegeben. Schließlich halten sich EPHEMERA'S PARTY nicht an gängigen Standards und Konventionen auf, sondern zaubern in den 13 neuen Kompositionen ein recht eigenwilliges Soundgebräu, mit dem man nach eigenen Worten den musikalischen Trendkill begehen will. Nun, genau das ist der Band ja auch gelungen, nur eben nicht ganz so, wie man sich das wohl vorher ausgedacht hat...
Rein rifftechnisch hat das Quintett ganz klar Inspiration bei Bands wie MEGADETH und ANNIHILATOR gesammelt; darauf lassen sowohl manche Arrangements in den flotteren Tracks, als auch der generelle Gitarrensound schließen. Der Haken ist jedoch, dass EPHEMERA'S PARTY irgendwie vergessen haben, den Songs ein paar Hooklines zu verpassen. Trendkill schön und gut, aber wenn ungefähr die Hälfte des vertretenen Materials absolut nicht zünden will, bringt der Aufbruch hin zu neuen Ufern auch nicht viel.
Es groovt ja ganz fett auf "Lamento Ostinato", die technische Seite ist auch über alle Zweifel erhaben, und selbst die Performance ist auf allerhöchstem Niveau. Es ist eben wie so oft leider das Songwriting, über das diese ambitionierte Truppe mehrfach stolpert. Der bereits genannte Opener, das dynamische 'Born Again A Frog', das ruhige 'Good Reason' und das durch und durch langweilige 'Lemmingway' verlieren mittendrin die klare Linie und lassen ein instrumentales Chaos zurück. Zerfahren und - das mag jetzt widersprüchlich klingen - trotz der Vielseitigkeit ohne Ideen, zumindest ohne Ideen, welche die Musik voranbringen könnten.
Glücklicherweise rettet sich die Band nachher doch noch halbwegs schadenfrei über die Ziellinie, denn beim Titelstück 'Sad Song (Lamento Ostinato)', 'Poor Poor Me' und 'Savoir Vivre - Savoir Mourir' treten dann doch noch einige Hooks auf, die man bis dahin nur beim flotten und überraschend melodiösen 'Depression-Box' wahrnehmen konnte. Auch diese Stücke wirken ein wenig chaotisch und streckenweise zerfahren, aber man findet sich hier nach einer gewissen Zeit zurecht - und genau da besteht auch der hauptsächliche Unterschied zum übrigen Material.
Da hilft auch die perfekte Beherrschung der Instrumente, der sehr erdige Sound und der partiell sehr monströse Groove nicht mehr besonders viel; das Gesamtergebnis ist einfach zu durchwachsen und liefert zu wenig Höhepunkte. Folgerichtig ist "Lamento Ostinato" rein musikalisch auch nur eine durchschnittliche Platte mit einigen (aber viel zu wenigen) guten Momenten.
Anspieltipps: Sei mein Feind, Depression-Box, Poor Poor Me
- Redakteur:
- Björn Backes