EPICA - Consign To Oblivion
Mehr über Epica
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Transmission Records
- Release:
- 21.04.2005
- Hunab K'u (A New Age Dawns - Prologue)
- Dance Of Fate
- The Last Crusade (A New Age Dawns #1)
- Solitary Ground
- Blank Infinity
- Force Of The Shore
- Quietus
- Mother Of Light (A New Age Dawns #2)
- Trois Vierges
- Another Me In Lack'ech
- Consign To Oblivion (A New Age Dawns #3)
Ich weiß, dass ich mich jetzt hier weit aus dem Fenster lehne, aber mit diesem Album haben EPICA ihren niederländischen Landsmännern und -frauen von WITHIN TEMPTATION in auf musikalischer Hinsicht bereits den Rang abgelaufen. EPICA haben nach dem sehr erfolgreichen Debüt "The Phantom Agony" nämlich nicht den Fehler gemacht und beim Nachfolger im Hinblick auf den Erfolg ihrer Kollegen auf poppige und mainstreamartige Klänge gesetzt. Hiermit will ich das letzte Album von WITHIN TEMPTATION keinesfalls runtermachen, sondern eher klarstellen, welch großartige Musik einen auf dem Zweitwerk (die zwischendurch veröffentlichten "2 Meter Sessies" will ich mal nicht mitzählen) dieser grandiosen Band erwartet.
Schon beim Intro 'Hunab K'u' stellt man klar, dass auf "Consign To Oblivion" mächtig geklotzt wird, denn schon hier erwarten einen opulente orchestrale Arrangements, Gänsehaut-Chöre und tolle klassische Melodien. Zwar kann man den hier positiv hervortretenden Bombast nicht auf dem ganzen Album anbringen, aber alleine die Tatsache, dass hier auch jede einzelne Tonspur mit Gesängen, Streichern, Fanfaren, Pianos, Orgeln und Melodien gefüllt wird, sollte die Herzen der offensichtlichen Fangemeinde höher schlagen lassen. Hinzu kommt wiederum die einmalige Stimme von Simone Simons, die meiner Meinung nach vom Stimmumfang eine Sharon Den Adel noch locker in die Tasche steckt und auch die Konkurrenz zu einer finnischen Genre-Vertreterin nicht scheuen braucht. Für mich ist diese Dame das Nonplusultra im orchestralen Metal, was sich nicht nur bei den normal gesungenen Cleanparts herausstellt, sondern vor allem bei den opernhaften Gesängen - hier besonders reizvoll das tolle Duett beim balladesken 'Trois Vierges' - sehr deutlich wird. Schade nur, dass sie sich nach wie vor von einem männlichen Begleiter die Zeilen durch einige recht hohe Screams und anders herum auch einige Death-Grunts versauen lässt; das drängt die Band leider ein bisschen in die Gothic-Metal-Schublade, doch da gehören EPICA gar nicht hin.
Ich persönlich finde das hier Gebotene schon fast annähernd so stark wie die letzten beiden Meisterwerke von THERION, auch wenn die Arrangements natürlich noch nicht so fein ausgeklügelt sind wie bei den Schwdden - aber nahe dran sind EPICA auf jeden Fall schon.
Zudem hat man auf dem neuen Album trotz des massiven Gebrauchs von klassischen Elementen nicht vergessen, melodische und eingängige Songs zu schreiben, so wie etwa das majestätische 'The Last Crusade', das dezent begleitete 'Blank Infinity' oder das mit einigen folkigen Passagen angereicherte 'Quietus'.
Der Höhepunkt wird schließlich, wie auch schon beim ersten Album, bis zum Schluss aufgespart, wo man mit dem fast zehnminütigen Titelstück wieder alle Register zieht und der Konkurrenz zeigt, dass diese Szene durch den Erfolg von WITHIN TEMPTATION, LACUNA COIL und NIGHTWISH noch lange nicht vom Potenzial her erschöpft ist. Jetzt wäre es nur noch sehr wünschenswert, wenn dieses Meisterwerk bzw. eine derart ambitionierte, fleißige und erhabene Band ähnliche Erfolge feiern könnte wie ihre Kollegen - und das über die Staatsgrenzen hinaus!
Anspieltipps: The Last Crusade, Blank Infinity, Quietus, Trois Vierges, Consign To Oblivion
- Redakteur:
- Björn Backes