EPIGON - Insofern
Mehr über Epigon
- Genre:
- Indie Rock
- Label:
- Finest Noise / Radar
- Release:
- 30.08.2008
- Fernsucht
- Westwind
- Geschichte schreiben
- Standby
- Bier & Champagner
- Zu den Netzen
- Insel
Wer seiner Band den Namen EPIGON gibt muss entweder sehr selbsicher oder dumm sein, denn Epigonen sind Menschen, die nichts eigenes erfinden, sondern nur blinde Nachahmer der anderen sind. Ein schlechtes Zeichen? Immerhin haben sich die vier Bayern, die EPIGON erst 2007 ins Leben riefen, schon so ihre Gedanken gemacht: ihrer Meining nach sollte man den Bandnamen mit einem Augenzwinkern sehen, denn in der heutigen Musikszene ist alles bereits einmal dagewesen, man kann quasi nichts Neues mehr erfinden.
Überhaupt hat sich das Quartett dem Soll-Konzept verschrieben: die Musik soll interessant sein, die Texte sollen zum Nachdenken anregen, etc. Angesiedelt in der Schublade des Indie-Rocks fällt beim Anhören der neuen EP "Insofern" sofort der Name INCUBUS ein. Doch tatsächlich sind EPIGON kein billiger Abklatsch der Vorbilder, sondern entwickeln das Konzept weiter und drücken dem Ganzen ihre eigene Note auf. Diese Note besteht hauptsächlich aus den deutschen Texten. Alle sieben Lieder auf "Insofern" werden in der Muttersprache gesungen und präsentieren außerdem eine reichhaltige Bandbreite. So beginnt das Werk mit 'Fernsucht', einem funkigen Up-Tempo-Stück, doch 'Geschichte schreiben' zeigt, dass es die Bayern auch ruhig und besinnlich angehen lassen können. Die restlichen Songs liegen irgendwo in der Mitte und versprühen jeweils ihren ganz eigenen Charme - lediglich 'Bier & Champagner' wartet mit etwas zuviel Pathos auf und wird somit zum schlechtesesten Stück des Albums. Musikalisch gesehen zeigen die Jungs, dass sie einiges auf dem Kasten haben, Talent ist hier deutlich erkennbar. Die Stimme des Sängers wird vielen mit Sicherheit nicht so zusagen, während er andere begeistern wird - das ist halt Geschmackssache.
Anspieltipps: Fernsucht, Standby, Westwind
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel