EPITAPH - Rockpalast: Krautrock Legends Vol. 1 [DVD]
Mehr über Epitaph
- Genre:
- Krautrock / Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Made In Germany
- Release:
- 27.05.2011
- Rockpalast 1977: She's Burning
- Woman
- Tequila Shuffle
- Crossroads
- Outside The Law
- Fresh Air
- Who Do You Love
- Going To Chicago
- Stop, Look And Listen
- Rockpalast 1979: Tonight
- When I Lose Your Love
- Return To Reality
- Strangers
- On The Road
- Hold On
- Mick's Boogie
- Spread Your Wings
- Going To Chicago
- Rockpalast 2004: Moving To The Country
- Woman
- Crossroads
- Big City
- Fresh Air
- Bad Feeling
- Reflections
- Stop, Look And Listen
- Tequila Shuffle
- Going To Chicago
- Beat Club 1972: Early Morning
- Little Maggie
- Interview 2004
Die Rockpalast-Vollbedienung der Band.
Nach Bluesrock, Hardrock und West Coast gibt es bei den schwarzen Rockpalast-DVDs nun eine neue Serie, die "Krautrock Legends". Folge 1 ist EPITAPH gewidmet, die dreimal in der berühmten Musiksendung des WDR zu sehen waren.
Beim ersten hier gezeigten Auftritt hatte die Band einen grandiosen Auf- und Abstieg hinter sich. Auf die erste US-Tour einer deutschen Band und die musikalisch starke wie kommerziell erfolgreiche LP "Outside The Law" folgten der Bankrott ihres Labels und die vorübergehende Auflösung der Band. 1977 gab es EPITAPH wieder, wenn auch ohne Plattenvertrag, und sie standen für den Rockpalast auf der Bühne - im Studio vor etwa 30 ausgewählten und sitzenden Zuschauern. Konzertatmosphäre kommt da natürlich nicht auf, und die Band muss erst mit der Situation warm werden. Dann aber brilliert die Gruppe mit ihrem filigranen und ausgeklügelten Hardrock. Neben ihren frühen Klassikern wie 'Outside The Law' und 'Stop, Look And Listen' spielen EPITAPH auch BO DIDDLEYs 'Who Do You Love', das sie in ihrem typischen Stil interpretieren, sowie das rare 'She's Burning'.
Nur zweieinhalb Jahre später spielten EPITAPH am selben Ort vor einem größeren, aber immer noch sitzenden Publikum. Jedoch hatte sich in der Zwischenzeit eine Menge getan. Die Band hatte wieder einen Verlag und mit "Return To Reality" ein neues Album. Mit einem Keyboarder hatte man sich auf Quintettstärke vergrößert, und von der 77er Besetzung waren nur noch zwei Leute dabei, Gründungsmitglied Cliff Jackson und am Schlagzeug Fritz Randow, der auch für ELOY, VICTORY, SAXON u.a. getrommelt hat. Doch bevor jemand "Oh nein, Keyboards!" aufstöhnt: EPITAPH haben 1979 nicht verlernt zu rocken. Von Anfang an haut die Truppe mächtig rein, und die fette Orgel ergänzt die beiden Gitarren gut. Cliff Jackson liefert sich starke Duelle und Doppelleads ('Strangers', 'On The Road') mit seinem neuen Co-Gitarristen Heinz Glass (übrigens der Herr mit der kapitalen Pudelmatte). Die Setlist besteht überwiegend aus damals neuen Nummern der "Return To Reality" und der seinerzeit noch nicht erschienenen "See You In Alaska", so dass es kaum Überschneidungen mit der Show von 1977 gibt.
Ein Vierteljahrhundert später war es wieder so weit: EPITAPH traten beim ersten Kraut-Rockpalast 2004 in der Bonner Harmonie auf. Endlich ein richtiges Konzert! Wieder als Quartett rocken die älter, aber auch routinierter gewordenen Musiker souverän los. Von Anfang an ist die Band in der Besetzung Cliff Jackson, Bernd Kolbe, Heinz Glass und Achim Poret in bester Spiellaune und heizt dem Publikum ein. Das Programm erstreckt sich auf die ersten fünf Alben, so dass sich zwar etliche Titel der anderen Shows wiederholen. Aber die Gruppe interpretiert sie frisch und gibt sich ihrer spontanen Spielfreude hin, spätestens ab 'Stop, Look And Listen' stehen sogar Jams an. Bei der obligatorischen Livehymne 'Going To Chicago' hat Ex-Mitglied Klaus Walz, der beim Kraut-Rockpalast mit JANE spielte, einen Gastauftritt, und mit drei Gitarren rocken EPITAPH alles nieder.
Zwei Aufnahmen aus dem Beat Club, ein Interview und ein informatives Beiheft runden das Angebot ab. "Rockpalast: Krautrock Legends Vol. 1" ist eine rundum gelungene Sache mit guter Musik, wirklich lebendigem Livespiel und einer hohen Soundqualität.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser