EPITAPH - The Acoustic Sessions
Mehr über Epitaph
- Genre:
- Akustik Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- In-Akustik
- Release:
- 23.05.2014
- Early Morning
- Another Bloody Day
- All Along The Watchtower
- Outside The Law
- Looking For A Friend
- Woman
- Little Maggie
- Ride The Storm
- Villanova Junction
- Summer Sky
- Ships (In The Dark)
- Moving To The City
- On Your Knees
- In Your Eyes (Bonus)
- Looking For A Friend (Radio Edit; Bonus))
Ganz tolles Akustikalbum eines deutschen Rockdinos
"Noch nie klangen Akustik-Gitarren so eindringlich und harmonisch". Mit dieser starken Aussage eines ECLIPSED-Redakteurs wird "The Acoustic Sessions" von EPITAPH beworben. Nun, ganz so viel Außergewöhnliches finde ich am Klang dieser Akustikgitarren eigentlich nicht, denn diese klingen eigentlich immer schön und ich selbst bin ohnehin ein großer Fan von Akustikscheiben. TESLAs "Five Man Acoustical Jam", ERIC CLAPTONS "Unplugged" oder auch ARCHIVEs gleichnamiges Album sind nur einige Beispiele toller Veröffentlichungen dieser Art. Und "The Acoustic Sessions" wird sich nun dauerhaft dazugesellen, soviel steht nach etlichen Durchläufen dieses wunderschönen Album fest.
EPITAPH. Das ist, man glaubt es nicht, ein richtig alter Rockdino, seit 45 Jahren im Geschäft. Noch unglaublicher, ich kannte bis vor kurzem keinen einzigen Song dieser Hannoveraner Krautrock-Veteranen. Laut Angaben soll EPITAPH bis zum jetzigen Zeitpunkt akustik-freie Zone gewesen sein und elektrische Twin-Guitars sollen das große Trademark der Band darstellen. Nun also kann ich meine EPITAPH-Entdeckungsreise vollkommen grün und unbefangen mit "The Acoustic Sessions" antreten, wie ich finde eine sehr tolle Art, sich einer solche altgedienten Band zu nähern.
Meine Lieblings-Tracks sind dabei gleich die ersten drei. Bei 'Early Morning' wird die Schönheit eines verregneten Sommermorgens besungen, die Percussions suggerieren Regenprasseln, eine herrliches Geigensolo verzaubert sofort und die Gitarren, ja, sie haben einen tollen Klang, ohne Frage! Von 1971 ist dieser Track im Original. Direkt danach kommt 'Another Blood Day' von 2009. Zeitlich durch Welten von 'Early Morning' getrennt, stehen die beiden Lieder jetzt einträchtig nebeneinander. Höchst eingängig und ohrwurmelig ist das, vorgetragen mit der ganzen Erfahrung von einem halben Jahrhundert Rockertum. Fantastisch! Danach kommt 'All Along The Watchtower'. Bitte? Warum covert eine Band mit einem Dutzend Studioalben ausgerechnet einen so abgegriffenen Song? Denkste. Wer es nicht glaubt, soll selber nachhören, wie ein Rockdino es schafft, einer solchen Musikantiquität neues Leben einzuhauchen. Diese wurde teilweise umarrangiert, mit tollen Geigen und Gitarrensoli versehen, auch die Harmoniegesänge sind hier einfach grandios. Ist das die ultimative Version des Songs? Eine der besten mit Sicherheit. JIMI HENDRIX schleicht sich sogar ein zweites Mal in das Set ein und zwar mit 'Villanova Junction', hier als relaxte Akustik-Bluesnummer dargeboten.
Jeder der fünfzehn Songs ist mindestens gut, so dass man das Album wunderbar in seiner vollen Länge genießen kann. Manchmal wird es ein wenig kitschig, z.B. wenn man lustige Textzeilen wie 'Ride the storm, 'til you reach the river, ride the storm, 'til you reach the sea' hört. Jetzt wird auch klar, woher sich einige Teutonenmetaller wohl ihre "Inspiration" holen, hehe. Dafür ist 'Ships (In The Dark)' nochmals ganz weit vorne mit dabei. Jawohl, der Querschnitt aus epischen Nummern, flotten und eingängigen Tracks, Country-Songs ('Moving To The City'), und Cover- ('All Along The Watchtower; Villanova Junction') und Liveversionen ('In Your Eyes') funktioniert prächtig. Somit ist "The Acoustic Sessions" ein Highlight unter den Akusik-Alben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker