EPOCHATE - Chronicles Of a Dying Era
Mehr über Epochate
- Genre:
- Industrial
- Label:
- Subsound Records/ Narcotica Publishing
- Release:
- 20.02.2009
- Chronicles Of A Dying Era
- 1600 A.D.
- Substantia
- The Flood
- Creators
- Needle Hive
- Burning
- Introspection
- Of Shade And Light
Ödes Untergangsbeschwörungsgemurmel auf Symphonie-Technik-Salat.
Es wird schnell bestätigt, warum ich mit dem gotischen Ansatz in der zeitgenössischen Musik nie so richtig warm werde, aber EPOCHATE verstärkt diese Abneigung noch. In thüringisch-sächsischen Mundarten wird das, was hier aus den Schwarzwurzeln kleckert, als "Rumfriemelei" gekennzeichnet.
So richtig wird nie zum (was auch immer für einem) Punkt gekommen, aber fesselnd zur Zuhörerei oder Schwelgerei ist es auch nicht, da zu einfach und blubbrig. Was kommt denn noch? Epochal soll es schon der Name künden, doch erwartet uns ein durchtechnisiertes uninspiriertes Gemisch aus Industriestreichern, Heimcomputersinfonien und seltsam blutleerem Gebrabbel im Sprechsang eines gelangweilten Hintertastenstehers. Warum soll einen das denn fesseln? Weil ich gern gelassen in den Schlaf schwebe? Wenn sich so der Weltuntergang anhört, dann kann ich mir ja Zeit nehmen. Da schreit zugleich der Hohlwangige: "Ja, schleichend wird es kommen, das Ragnarök... Lach' Du nur..!"
Vergeblich sucht das Ohr – im persönlichen Falle schaffte es die Nummer Fünf und diese bis zur Hälfte - dann wurde erschrocken ermüdet ein musikalisches Äquivalent aus den letzten Monaten ins melancholische Feld geführt.
Unterschied: Trotzdem spannend und handgesponnen! Warum schaffen es zum Besipiel Doom-Bands, mit einfachen Ausuferungen oder Zwischenstücken regelmässig mehr Atmosphäre zu erzeugen als ganze Studioarmeen theoretischer Apokalyptiker?
Nun ist die negative Vorbelastung hier nicht der Hauptgrund, alles in Schlamm und Humus zu senden, aber es hat damit zu tun, dass sich die Gespanntheit, endlich einmal eine authentische Industrial-Platte ergriffen zu haben, in pure Wiederholung von Vorurteilen umgekehrt hat. Und das nach den ersten Tönen. Diese Ausdrucksweise hat die morbide und satte, kränkelnde und blutvolle Gotik nicht verdient.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben