EPSILON - Zu richten
Mehr über Epsilon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 08.06.2015
- Explicit Enough?
- Witness My Transformation Evisceration
- I Shall Feast On The Flesh Of My Enemies
- Ein zarter Hauch von Menschlichkeit
- Torn Apart By The Righteous Animals Of This World
- Nutzmensch Agonie
- Can They Suffer?
- Die Lebenden und die Toten
- Im Namen Gottes
- Die Schuld des Lebens
- Die Erlösung der Menschheit
Brutal, brachial, banal?
Mit ihrem aktuellen Album unternehmen die Niederösterreicher von EPSILON eine leichte Kurskorrektur. Fühlte sich die Combo aus St. Pölten bislang doch eher dem Thrash Metal zugehörig, schraubt man den Härtegrad auf "Zu richten" mal eben gewaltig nach oben und widmet sich dem Brutal Death. Über wen die Band dabei richten möchte, scheint nicht ganz klar. Auf jeden Fall ist auf lyrischer Ebene ein sehr nihilistischer Ansatz zu beobachten, dem wohl auch das gelegentlich apokalyptische Feeling der zweiten Full-Length geschuldet ist. Doch auch diese Feinheit befreit das Gros des Materials nicht von seiner dauerhaften Durchschnittlichkeit.
In der Summe sind nämlich nur wenige Tracks der neuen Scheibe wirklich überzeugend. Nämlich genau dann, wenn EPSILON die Death-Metal-Walze in Betrieb nimmt und sich in Nummern wie 'I Shall Feast On The Flesh Of My Enemies' und 'Die Lebenden und die Toten' dem OBITUARY-Groove hingibt, dann böllern die Songs auch ganz ordentlich. Zumeist jedoch scheitern die neuen Kompositionen an der musikalischen Banalität, mit der sie inszeniert wurden. Egal ob nun in der Uptempo-Attacke, wie man sie in 'Nutzmensch Agonie' und 'Ein zarter Hauch von Menschlichkeit' erprobt, oder doch im gemäßigten Tempo ('Can They Suffer?'): Die grobschlächtigen Arrangements sind lediglich brutal und brachial, inhaltlich aber nicht weiter erwähnenswert. Das Kapital schlägt man letzten Endes eigentlich nur aus der übergeordneten Heavyness der Songs.
Auf kompositorischem Level ist der Stoff von "Zu richten" bestenfalls durchschnittlich und grundsätzlich verbraucht. Hinzu kommt, dass die Band in der neuen klanglichen Umgebung noch nicht wirklich sicher agiert. Das Resultet ist eine weitestgehend stumpfe Produktion, die hier und dort noch die Matte in Bewegung bringt, die Nackenmuskulatur aber nicht so recht in Wallung versetzen möchte!
Anspieltipps: Die Erlösung der Menschheit, I Shall Feast On The Flesh Of My Enemies
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes