EQUAL MINDS THEORY - Equal Minds Theory
Mehr über Equal Minds Theory
- Genre:
- Mathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- Oceanbound
- At The Golden Sea
- The Nomads
- Lost Cosmonauts
- Bad Moon
- The Flood
- Grindiac
- Hollow Earth
- Thoughts Of A Giant
- The Icebreaker
Hardcore-Wahnsinn aus Russland
Dass sich eine russische Band international behaupten möchte, ist trotz der vergleichsweise gewaltigen Möglichkeiten der osteuropäischen Nachbarn leider immer noch kein Alltagsgeschäft. Nur wenige Bands aus der Putin-Zone schaffen es, ihre Produktionen auch über die Landesgrenzen zu schieben, und da ausgerechnet das Gros dieser Werke auch noch recht durchschnittlich ist, hat die dortige Szene irgendwie ihren Ruf weg - und der ist nicht besonders ruhmreich. EQUAL MINDS THEORY dürfte dieser Umstand jedoch nicht sonderlich stören, denn immerhin arbeitet die Truppe mit westlichem Hardcore-Einschlag und völlig unkonventionellen, experimentellen Methoden, die sowieso nicht jedermanns Sache sind - es sei denn er bzw. sie steht auf ziemlich vertrackten, schwer verdaulichen Mathcore-Stoff.
Genau jenen bekommt man nämlich auf dem gleichnamigen Debüt der russischen Kapelle um die Ohren gehauen, manchmal halbwegs atmosphärisch, gelegentlich auch ziemlich hektisch und gestresst. Speziell in den ersten Minuten von "Equal Minds Theory" sperren sich die Lauscher gegen das verstörte Riffing und die eher abtörnenden Breaks, selbst wenn die Tempovariationen in Nummern wie 'The Nomads' und dem geringfügig melodischen 'The Nomads' niemals überfordernd sind. Erst sehr spät findet die Band einen Weg, der tragbar erscheint und auch zufriedenstellt: Ein Song wie 'Hollow Earth' nimmt sich beispielsweise die Zeit, die einzelnen Elemente auszukosten, ohne dabei in Windeseile in die nächste Idee oder das nächste Fragment zu stürzen. Hier schleichen sich dann auch besagte sphärische Geschichten ein und bringen das relativ chaotische Treiben Schritt für Schritt in Form. Noch eleganter ist schließlich das 14-minütige 'The Icebreaker', welches sich nicht nur zeitmäßig von den übrigen Stücken abhebt, sondern auch mit einem völlig anderen, viel kontrollierteren Ansatz die Stimmungen lenkt und dabei wirklich Großartiges kreiert - Momente, wie man sie in diesem Song in einer unverhofften Vielzahl erlebt, hätte man vorab gerne häufiger gespürt.
So bleibt "Equal Minds Theory" jedoch leider eine Platte, die erst im letzten Drittel eine annehmbare, dafür aber umso berauschendere Entwicklung durchläuft und schlussendlich auch ein wenig Euphorie erzeugt. Bis es jedoch so weit ist, müssen sich potenzielle Interessenten äußerst geduldig und tolerant zeigen.
Anspieltipps: Hollow Earth, The Icebreaker
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes