ERADICATE - Complete Eradication
Mehr über Eradicate
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Twilight / Twilight
- Release:
- 30.08.2004
- Inside Require
- Rise Of Fear
- Glowing Bodies
- Complete Eradication
- Surrounded By Death
- Dead And Buried
- Place Of Frightening
- Those Silence After The Storm
- Nights Of Agony (Demo)
- No Brain No Suffering (Demo)
Aua! ERADICATE treiben sadistische Spielchen mit dem nicht freiwillig gepeinigten Rezensenten und blasten der armen geschundenen Seele ein Gewaltunikum vor die Füße, das drei Gesichter hat. Das eine ist die Fratze der Musik, die keine nennenswerten songwriterischen Schwachpunkte kennt und mit todesmetallischen Attacken der guten alten Schwedenschule traktiert. Die anderen sind die mächtig hässliche Fratze der Produktion, die schwächlich, leise und flach den sterbenden Schwan mimt, und jene der fehlenden Abwechslung, was dem Werk einen wirklich faden Beigeschmack beschert.
Die Mucke ist fies, roh und brutal und wirkt mit der Untermalung eines kalten Drumcomputers sehr maschinell und unorganisch, was die Chose teilweise auch an die Franzosen NO RETURN erinnern lässt. Die Riffs sitzen meist, bieten allerdings keine großen Überraschungen. Wahrscheinlich gibt es solche aber überhaupt nicht mehr in der heutigen Szene und man könnte dieses Manko somit jeder Band vorwerfen. Deswegen will ich nicht zu hart ins Gericht gehen und die völlig auf plättende Riffs ausgelegte Mucke als bekömmlich beschreiben.
Die beiden Schreiberlinge Felix und Thomas ruhen sich nämlich nicht einzig auf Bretterorgien aus, sondern versuchen sich auch an atmosphärischen und progressiveren Alpträumen, die man nicht als schlecht bezeichnen kann. Aber als richtig gelungen auch nicht. 'Glowing Bodies' hat zwar einige gute Stampfparts am Start, reitet aber zu lange auf diesen herum, bevor wieder die Kuh fliegen darf. Hier wäre Straffung von Nöten gewesen. Die schnellen Tracks, die einen Großteil der Scheibe in Anspruch nehmen, kommen ohne große Maulerei über die Runden, wobei hier auch die eine oder andere Tempoverschiebung zu einer Aufwertung beitragen würden.
Blaster wie die immens schnellen 'Complete Eradiation' und der Opener 'Inside Require', oder die powernden Metalharken 'Surrounded By Death' und 'Dead And Buried' machen aber ganz ordentlich den Garaus und wissen mit geilen Riffs zu überzeugen. Wenn ich es mir aber recht überlege, wünsche ich mir auf der nächsten Scheibe ERADICATEs einen Drummer, der die dynamische Seite dieser Riffs ein wenig tiefer ausloten könnte. So bombt die Scheibe von vorne bis hinten mehr oder weniger monoton durch, was nicht gerade meine Baustelle ist.
Thomas' Vocals sind verdammt tief und könnten sich auf der großen Bühne durchaus hören lassen, da er, wie es scheint, gänzlich ohne Effekte auskommt. Gut gegrunzt Löwe!
Wie gesagt, offenbart "Complete Eradication" Licht und Schatten und ich kann mich nicht so recht entschließen, welche Seite wirklich überwiegt. Nach längerem Zwiegespräch mit meinem Gewissen einigen wir uns auf ein Unentschieden, das keiner Seite wirklich hilft. Also Jungs, Potenzial ist da. Nutzt es!
Anspieltipps: Inside Require, Complete Eradiation, Surrounded By Death
- Redakteur:
- Alex Straka