ERASE - May I Sin?
Mehr über Erase
- Genre:
- Emo / Alternative / Hardcore
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Buil2kill Records / Audioglobe
- Ashes And Sinners
- Another Day
- No More Life
- I Can't Believe In Nothing
- My Mirror
- Ripped Inside
- Lover
- Demons
- Always Faithful
- My Own Creed
Dürftiger Alterna-Mix mit halbgarer Mainstream-Attitüde
Warme, erdige Rockmusik aus Italien? Alles ist möglich, auch im europäischen Pomp-Staat Nr. 1, der nach einigen würdigen Hardcore-Releases nun auch im generellen Alternative-Rock-Bereich nachlegt. ERASE soll die Band der Stunde sein und mit ihrer packenden Dynamik genau jenes Publikum reizen, das von der amerikanischen Alles-klingt-gleich-Schiene langsam aber sicher die Nase voll hat.
Das zugehörige Argument bleibt jedoch weit hinter den Ansprüchen zurück, die das Label für seine Musiker in Aussicht stellt. Denn auch wenn ERASE mit "May I Sin?" ein untypisches Spaghetti-Produkt an den Mann zu bringen versuchen, so bleibt das Quartett auf dem neuen Longplayer weitestgehend blass - und am Ende sogar ziemlich langweilig in seinen Ausführungen!
ERASE bemühen sich um einen vielschichtigen Sound, der mit Zutaten aus dem Emo-Bereich gefüttert wird, seine Basis aber im Independent Rock hat. Doch aus den gebotenen Voraussetzungen schlägt die Band innerhalb der zehn frischen Stücke nur wenig Profit. Hier fehlt der Kick, dort die zündende Idee, und obendrein sind die meisten Melodien lediglich von der Stange und nicht dazu bereit, sich in irgendeiner Form in den Gehörgängen zu verankern. Zwischenzeitlich spürt man auch nicht den Willen, etwas mehr aus den Songs zu machen, geschweige denn mal ein paar knackige Riffs vorzulegen, mit denen der Zuhörer dann auch arbeiten kann. Ausgangspunkt ist zumeist der Gesang, der sich zwischen einigen dezenten Shouts und trägen Melodielinien einpendelt, jedoch letzten Endes nur dann gefällt, wenn das Material ein bisschen Aggression aufnimmt. Abgesehen von 'Ripped Inside' und 'My Own Creed' ist aber auch diesbezüglich nicht viel zu vermelden!
Setzt die Band schließlich die Emo-Sparte in Bewegung, schwankt man zwischen nervtötend und furchtbar langweilig. Kompositionen wie 'I Can't Believe In Nothing', 'No More Life' und 'My Mirror' gehen links rein und flitzen rechts wieder raus, hinterlassen dabei jedoch nur biedere Eindrücke. Und wenn man dann wenigstens mal ein gewisses Durchschnittslevel erreicht ('Demons', 'Always Faithful') kann man auch nicht sofort in Euphorie ausbrechen, weil der nötige Akzent in keinem einzigen Song gesetzt wird.
Schlussendlich sind ERASE daher eine sehr leicht austauschbare Combo, die keinen echten Reiz anbietet, sich weiter mit ihren Songs auseinanderzusetzen. Nettes Ding, aber furchtbar langweiliges Songwriting - so schaut's aus!
Anspieltipp: My Own Creeed
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes