ERASEMENT - Beyond Recovery
Mehr über Erasement
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 17.11.2018
- Sick (Intro)
- Beyond Recovery
- Presence Of Doom
- Extinction
- Black Mass
- The Reapers Realm
- Lucille
- Until You Die
- D.V.P.
Vielversprechende Thrash-Newcomer aus Niedersachsen
Knapp drei Jahre sind ins Land gezogen, seit die Niedersachen ERASEMENT erstmalig für Aufsehen sorgen konnten. Damals war es das Debüt "It Comes To Life", das dem Quartett aus dem beschaulichen Städtchen Bad Lauterberg zu einem blendenden Start verhalf und jede Menge hervorragende Kritiken einheimsen konnte. Gleichzeitig haben die Jungs damit aber natürlich auch die Messlatte für sich selbst extrem hoch gelegt und müssen nun mit dem Zweitling "Beyond Recovery" untermauern, dass sie 2015 zurecht als einer der deutschen Thrash-Newcomer gehandelt wurden.
Den Druck dieser hohen Erwartungen scheint der Vierer selbst allerdings nicht zu spüren, denn nach dem kurzen Intro "Sick" gelingt mit dem vielseitigen Titeltrack direkt ein Start nach Maß. Mit Riffs in bester Bay-Area-Manier, dem geschickten Wechselspiel zwischen Up-Tempo und groovigen Passagen und dazu die famose Gitarrenarbeit von Kevin Thiemert und Tobias Schröter gelingt auf Anhieb ein Volltreffer, der jedem Anhänger des Genres Freundentränen in die Augen treiben dürfte. Und auch das folgende 'Presence Of Doom' punktet mit Stop-And-Go-Rhythmik, bevor erneut das ausgefeilte Riffing der beiden Gitarreros das massiv von SLAYER beinflusste 'Extinction' zu einem echten Glanzlicht veredelt. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber noch lange nicht erreicht, denn mit 'Black Mass' legen die Jungs den absoluten Höhepunkt der Scheibe nach, der sich munter bei sämtlichen Thrash-Titanen bedient, ohne dabei je abgehalftert zu klingen.
Damit endet dann allerdings das Hit-Feuerwerk ganz aprupt, denn auch wenn im weiteren Verlauf der Platte die technische Darbietung der Band noch immer passt, so wirkt das Songwriting mit zunehmender Spielzeit etwas festgefahren. Kann 'The Reapers Realm' zumindest noch in Teilen überzeugen, ist es spätestens das unspektakulär daherstampfende 'Lucille' mit dem die Formkurve deutlich durchsackt. Den Eindruck können auch die am Ende des Silberlings platzierten 'D.V.P.' und 'Until You Die' nicht mehr ganz korrigieren, auch wenn der letztgenannte Track in seiner knapp sechsminütigen Spielzeit zumindest einige feine Gitarrenlinien präsentiert.
Doch auch wenn den Niedersachen in der zweiten Hälfte ihres neuen Albums ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleiben, so überzeugt die erste Halbzeit von "Beyond Recovery" doch auf ganzer Linie. Gepaart mit einer hervorragenden Produktion macht das den Zweitling erneut zu einer echten Underground-Perle im Thrash-Sektor, die sich Fans der großen Bay-Area-Helden und auch der moderneren Vertreter dieser Spielart dringed zu Gemüte führen sollten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs