ERASERHEAD - Aviditas Humani
Mehr über Eraserhead
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.12.2012
- Toxic Waste
- Eaten By The Fish
- Pogo The Clown
- Murder Mack
- Geneva Convention
Die alte Schule der Brutalität
Das Death-Metal-Revival hat auch die beschauliche Domstadt Limburg erfasst. Allerdings nicht erst seit gestern! Die Haudegen von ERASERHEAD knüppeln sich nämlich schon seit einigen Jahren durch die Wallachei und haben lediglich etwas damit gewartet, ihre erste Demo "Aviditas Humani" zu veröffentlichen. Hier bestätigt sich dafür der Wahlspruch: Was lange währt, wird endlich gut.
Die EP wird mit einem Schnipsel aus dem Soundtrack des Films eingeleitet, der namensgebend für die Kapelle ist, und führt schroff zum brutalen Hauptteil von 'Toxic Waste' über, der stark an die alte Glanztaten der CANNIBAL CORPSE erinnert. Überhaupt ist der Sound der fünf Lieder stark vom Todesstahl aus Florida beeinflusst worden. Der dieses Jahr dazu gestoßene Sänger Marco fügt sich wunderbar in das Bandgefüge ein und bereichert mit seinen tiefen Growls das Klangbild sehr. Kurze, Fiese Screams im DECEIDE-Stil lockern die Kompositionen dann auch gerne mal auf. Der Groove-Faktor ist geradezu infernalisch und der Beat geht sowohl ins Bein als auch in den Nacken. Das Drumming ist herrlich heftig und die messerscharfen Riffs sägen präzise, wobei sie stellenweise leicht in Black-Metal-Gefilde eintauchen, was ja nicht negativ ist.
Inhaltlich fragt man sich auf den ersten Blick, um was es bei 'Eaten By The Fish' oder 'Pogo The Clown' zum Teufel gehen soll. Jedoch haben auch diese skurrilen Namen einen sehr ernsten Hintergrund, auf den Fans von MACABRE sogar kommen könnten. So ist mit Pogo dem Clown der Serienkiller John Wayne Gacy gemeint, während sich 'Eaten By The Fish' auf den Psychopathen Albert Fish bezieht. Des Weiteren überzeugt auch die Aufnahmequalität, die für eine Eigenproduktion mehr als nur in Ordnung ist.
Ziemlich schnell ziehen die rund 22 Minuten Spielzeit vorbei und wenn man den heimischen Player auf Repeat gestellt hat, merkt man schnell, wie gut sich die Scheibe vier- bis fünfmal hintereinander anhören lässt. Insgesamt ist "Aviditas Humani" von ERASERHEAD eine mehr als runde Angelegenheit, die Fans groovender Death-Metal-Acts wie SIX FEET UNDER, CANNIBAL CORPSE oder auch BOLT THROWER begeistern wird. Die A&Rs der einschlägigen Labels sollten hier auf jeden Fall mal die Ohren offen halten, denn gerade in verschlafenen Kleinstädten wie Limburg findet sich so manche Perle.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner