EREB ALTOR - Vargtimman
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2022
Mehr über Ereb Altor
- Genre:
- Viking Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vargtimman
- Release:
- 14.02.2022
- I Have the Sky
- Vargtimman
- Fenris
- Rise Of The Destroyer
- Alvablot
- Den dighra döden
- Ner i mörkret
- Heimdals Horn
Starker Wikingerstart ins neue Jahr!
Das erste Album aus 2022, das ich hören darf, stammt von den Schweden EREB ALTOR. "Vargtimman" ist dabei tatsächlich schon das neunte Studioalbum. Ich muss zugeben, dass ich die Jungs bisher immer etwas stiefmütterlich behandelt habe. Natürlich kenne ich einiges an Material von der Band, aber weitestgehend hatte ich sie als BATHORY-Klon und ISOLE-Nebenprojekt abgetan. Das ist natürlich beides Schwachsinn. Zum einen gibt es mittlerweile mehr Alben von EREB ALTOR als von ISOLE, zum anderen kann "Mats" (Crister Olsson im richtigen Leben) schon deutlich besser singen als Quorthon.
Das mit einem sehr stimmigen Artwork ausgestattete ,neue Album verzichtet dabei auf all die nervigen Elemente, die man im Folk Metal zum Teil ertragen muss - denn hier gibt es keine Schunkelmelodien, kein Schifferklavier, keinen Zuckerguss, keine nervigen Keyboardkleister. Von aktuellen KORPIKLAANI oder ELUVEITIE, FINSTERFORST und Co. ist man also meilenweit entfernt. Wer beim Label Viking Metal auf solches Material hofft, ist aber auch in anderen Schubladen unterwegs als ich.
Wer "Vargtimman" hört ist natürlich bei BATHORY viel besser aufgehoben, aber die stark hymnischen Songs erinnern auch massiv an MOONSORROW. Dabei gibt es kaum schwarzmetallische Elemente. Die Gitarrenarbeit erinnert von den Melodien her zwar sporadisch an eher schwedische als norwegische Schwarzheimer-Kunst, auch der modrig herumschlurfende Bass kann solche Assoziationen hervorrufen, aber anders als MOONSORROW, PRIMORDIAL, CRUACHAN oder BATHORY um 1991 herum, ist dieses Material nicht knietief im Black Metal versunken. Trotzdem gibt es sporadisch gekeiften Gesang (im Titelsong zum Beispiel), aber insgesamt sollte dieses Album auch Fans des epischen Heavy Metals gefallen. Wer gerne ATLANTEAN KODEX, MEGATON SWORD, VISIGOTH oder BATTLEROAR auflegt, dürfte mit EREB ALTOR nichts falsch machen. Dabei sind sowohl die etwas garstigeren Griechen (BATTLEROAR oder WRATHBLADE) hier "Verwandte", aber auch die elegisch-epischen Momente von ATLANTEAN KODEX und ähnlichen Konsorten.
Was bleibt zu sagen? Ich bin massiv angetan von diesem Album, das in letzter Zeit hier in Dauerrotation läuft und sicher in die Sammlung wandern dürfte. Warum ist das so? Nun, die Songs haben enormes Ohrwurm-Potential, ohne kitschig oder klebrig zu sein. Dann finde ich die Produktion unheimlich mächtig, ohne dass sie zu modern oder "druckvoll" ist. Und dann ist der Gesang großartig. Dass Mats bei ISOLE nur für Backing-Vocals verantwortlich ist überrascht dabei. Er ist wirklich ein Meister seines Fachs. Zudem gefallen mir die schwedischen Gesänge enorm gut.
Anspieltipps: Fenris, Ner I Mörkret.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer