EREBOS - A Flame That Pierces With A Deadly Cold
Mehr über Erebos
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Northern Silence
- Release:
- 12.04.2019
- The Onsslaught Of Morgoth
- The Starless Vale
- Of Dawn And Dusk
- Mists Of Ruin
- Whirlwinds Of Flame
- Ashes And Crumbled Stone
Heroische Epik im Pomp-Format: Nicht jedermanns Sache!
Dieses Album tatsächlich noch als Black-Metal-Release anzupreisen, ist im Nachhinein doch etwas deplatziert. EREBOS bemüht zwar einzelne Versatzstücke aus dem finstersten aller Genres, ist aber auf dem fünften Album mehr darauf aus, hymnische Strukturen zu etablieren und sich letztlich auch dem Pagan-Genre zuzuwenden - und das ist in der Theorie ja auch zunächst in Ordnung.
Rein praktisch ist "A Flame That Pierces With A Deadly Cold" allerdings diskussionswürdig, weil die Mixtur aus gelegentlichen Aggro-Schüben und keyboardschwangeren Epic-Metal-Arrangements ihren sphärischen Part nicht immer ansprechend verpackt. Die sechs neuen Stücke sind alle von monumentalem Charakter, episch sowieso, aber irgendwie dann auch ziemlich lahm, weil außer ein paar auffälligen Lead-Gitarren nicht viel passiert, was nachhaltig mitreißen könnte. Das Material ist zwar durch und durch melodisch und auch nicht allzu schwer nachvollziehbar, aber auf Dauer entwickelt sich ein relativ träges Gefühl, das leider auch im Einklang mit der ziemlich passiven Dynamik von "A Flame That Pierces With A Deadly Cold" steht. Da werden fast schon soundtrackartige Collagen entworfen, die mit Pomp und Bombast unterfüttert sind, die reine Natur des Black Metals aber konsequent verleugnen. Und auch wenn Genre-spezifische Muster nicht das ausschlaggebende Kriterium sein sollten, sind tatsächlich greifbare Reizpunkte entweder rar gesät oder gar nicht erst existent.
Zum Schluss beschleicht einen dann auch das Gefühl, dass es bei EREBOS momentan nur um die Rahmenuntermalung der Songs geht, die sich dann auch symphonisch und voluminös gestaltet. In Sachen Songwriting gibt es demzufolge auch einige interessante Ideen, die in der finalen Umsetzung aber viel zu sehr dem Bombast unterworfen werden. Es gibt einige, aber eben leider nur wenige erhabene Momente - und so nähert sich das Gesamterlebnis dann auch dem Durchschnitt, ohne wirklich durchschnittlich zu sein. Aber die heroische Präsenz, die von "A Flame That Pierces With Deadly Cold" ausgehen soll, ist letztendlich schnell verpufft; und daran hat die fünfte EREBOS-Scheibe dann auch hart zu knabbern!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes