ERELEY - Garden
Mehr über Ereley
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- WormHoleDeath Records
- Release:
- 31.05.2024
- Mordo
- Symphony of Hell
- Type 0 Steel
- Somewhere in You
- Black Floyd
- Universum
- Orient Flowers
- Morthra
Intensiver Prog-Metal aus Tschechien!
Oh, hallo und willkommen zurück. Vor ein paar Jahren hatten wir das Album "Diablerie" der tschechischen Band ERELEY im Soundcheck. Ich erinnere mich nur dunkel daran, das ist kein ganz so gutes Zeichen. Damals war die Band noch auf Massacre Records, das neue Album wird allerdings auf dem italienischen Label Wormholedeath Records veröffentlicht. Hm, ein Rückschritt in Bezug auf den Vertrieb gewiss, aber das muss ja nicht bedeuten, dass das neue Werk nicht gut ist, nur weil die Bosse der großen Labels ERELEYs Stärke nicht erkannt haben. Denn das ist hier der Fall!
Zuerst einmal fällt auf, dass man sich stilistisch durchaus weiterentwickelt hat. Wo früher noch ein Touch von Extreme Metal zu hören war, ist man nun nahezu vollständig in weniger heftigen Gefilden unterwegs, hat seine Schwärze eher eingetauscht gegen Melancholie und gibt dem weiterhin von einem dominanten Keyboard getragenen Album einen sogar leicht gotischen Touch. Dabei tritt die Progressivität ein wenig in den Hintergrund, zumindest gibt es keine Frickeleien, wohl aber Anflüge von Siebziger-Prog, was sich bereits im Titel 'Black Floyd' widerspiegelt. Was soll man da erwarten? Ja, genau das. Aber tatsächlich ziemlich gut und dann auch mit härterem Touch, sodass es sich eher in einen OPETH Wiedergänger entwickelt.
ERELEY nennt ihre Musik nun Heavy Joy Music, na ja, ob wir diese neue Schublade benötigen, bin ich nicht sicher, zumal ich das "Joy" hier irgendwie fehl am Platz finde, da ich manchmal eher Doom-Einflüsse verorten würde. In jedem Fall ist es die Mischung aus simplen Keyboards, AMORPHIS-Melodien, OPETH-Düsternis und dem versatilen Sänger wert, ein Ohr zu riskieren. Die besagten Bands OPETH und AMORPHIS kann man immer wieder erkennen, das sind aber sicher nicht die schlechtesten Empfehlungen. Im Vergleich zu dem Vorgänger "Diablerie" sind die Tschechen als Komponisten deutlich gewachsen und haben durchgehend starke Lieder am Start, die man ein paarmal laufen lassen muss, da ERELEY eine Tendenz zu langen, epischen Stücken hat. OPETH meets BATHORY? Ich finde sogar, dass "Garden" mit zunehmender Spieldauer besser wird und meine Favoriten reihen sich alle im hinteren Bereich des Rundlings ein.
Wenn ich etwas kritisieren wollte, dann wäre es weiterhin die etwas zu aufdringlichen, weil etwas zu lauten, einfachen Keyboards, aber auch in dieser Hinsicht ist "Garden" dem Vorgänger um einiges voraus. Dass man mit der stilistischen Anlehnung an erwähnte Bands natürlich keinen Originalitätspreis gewinnt, ist klar, aber das Ganze ist so gut gemacht, dass ich nicht umhinkomme, zuzugeben, dass "The Garden" immer wieder läuft und die Stücke 'Universum' und 'Orient Flowers' sowie der beinahe neun Minuten Lange Epikbolzen 'Morthra' mit seinem finalen Ausbruch so langsam einen festen Platz in meiner Playlist haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger