EROTTICA - Erotticism
Mehr über Erottica
- Genre:
- Melodic Death / Heavy Metal
- Label:
- Swedmetal / Twilight
- Release:
- 12.09.2005
- The Deathbringer Symphony (A New Beginning)
- Fight Till You Die
- Song Of The Black Bird
- The Fallen
- Deep Within A Blackened Heart
- What Will Become
- Hellbound
- Errotica
- City Of The Living Dead
- Pain Is God
- Everchanging
- Sveket
- Allt Ljus Svunnet Hän
Man macht sich ja, wenn man einen Bandnamen zum ersten Mal hört, so seine Vorstellungen von der zugehörigen Truppe. Als ich das erste Mal den Namen EROTTICA las, und dazu noch, dass sie Melodic Death spielen, hatte ich gleich eine Band mit weiblichen Vocals vor Augen. Irgendwie kam mir das Bild von Angela Gossow (ARCH ENEMY) in den Sinn. Nun ja, weiter hätte ich wohl nicht daneben liegen können!
Nicht nur, dass das schwedische Quartett nur aus Kerlen besteht, nein die sind im Durchschnitt auch noch (laut Promoter) 1,96 m groß, also richtige nordische Hühnen. Ob das nun erotisch ist, lasse ich lieber unsere Leserinnen entscheiden, musikalisch sollte man sich den Namen allerdings merken. Auf ihrem Album "Erroticism" bieten die Schweden eine interessante Mischung aus Melodic Death und traditionellem Heavy Metal.
Und irgendwie funktioniert diese prächtig. Einen großen Anteil daran hat auf jeden Fall Sänger David Gabrielsson, der mit seinem äußerst variablen Gesang beide Metalgenres bedienen kann. Gleich der Opener 'The Deathbringer Symphony' kombiniert eben diesen klassischen Metalstil mit Davids rauem Gesang, der mich hier ganz stark an Johann Hegg (AMON AMARTH) erinnert. Sehr überrascht war ich, als ich zum zweiten Song 'Fight Till You Die' zappte. Hier sind die Vocals deutlich höher und melodischer, so dass ich am Anfang dachte, es wäre ein anderer Sänger am Werke.
Die darauf folgenden Tracks 'Song Of The Black Bird', 'The Fallen' und 'Deep Within A Blackened Heart' sind in deathmetallischer Tradition gehalten, doch auch hier kommt es immer wieder mal zu klassischen Einschüben. Bei 'What Will Become' tönt Gabrielsson tief und klar aus den Boxen. Mit einer Länge von fast zehn Minuten, langen, starken, rein instrumentellen Parts und einem sehr originellen Schluss kann man schon fast von einem Epos sprechen.
Nach einem kleinen Durchhänger in der Mitte des Albums, Song sieben und acht, haut ERROTICA mit 'Pain Is God' noch mal einen richtigen Stampfer mit hohem Mitgrölfaktor raus, der sich schon beim ersten Durchlauf im Gehörgang festsetzt und dort auch nicht mehr raus will. Schade, dass er nach noch nicht mal drei Minuten vorbei ist.
Zum Schluss haben die Schweden noch mal zwei Songs in ihrer Heimatsprache draufgepackt. Besonders 'Sveket' kann mit seiner ungewöhnlichen Art den geneigten Hörer fesseln. David wird von einer Sängerin unterstützt. Das Besondere ist, dass sie zu Beginn gleichzeitig singen und sich erst später trennen. Dadurch klingt das zwar am Anfang ein bisschen merkwürdig, wird dann aber zu einer richtig starken und ungewöhnlichen Nummer.
Mit "Erotticism" ist EROTTICA zweifellos ein gutes und sehr abwechslungsreiches Album gelungen, das mit einer Laufzeit von über 60 Minuten echt value for money bietet. Die Mixtur aus den Stilen ist äußerst interessant und die Musiker talentiert, also bin ich mir sicher, dass von EROTTICA noch zu hören sein wird.
Anspieltipps: The Deathbringer Symphony, Pain Is God, Sveket
- Redakteur:
- Martin Schneider