ERUDITE STONER - Erudite Stoner
Mehr über Erudite Stoner
- Genre:
- Acoustic
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sundust Records
- Release:
- 23.06.2017
- Spiritual Deliverance
- Alienist
- Ride To Nowhere
- Far Away To The City's Walls
- There Is No Home
- Waiting For The Storm
- Sand Path
- Roads To Somewhere
- Left Behind
Bedächtige Harmonien in einer introvertierten Szenerie
Ein relativ gewagtes Unterfangen, an das sich Matheus Novaes hier herangewagt hat. Der brasilianische Musiker ist sicherlich ein Meister an der klassischen Gitarre, will sich dabei jedoch nicht als fingerfertiger Highspeed-Schredderer präsentieren. Viel mehr liegt ihm daran, mit seinem Hauptinstrument Emotionen zu transportieren und erneut einzufangen - und eigens hierzu hat er sein Soloprojekt ERUDITE STONER gegründet, eine rein instrumentale Spielwiese, auf der Novaes sich jedoch nur so weit austobt, wie es die vorwiegend melancholischen Stimmungslagen zulassen. Und das ist manchmal nicht sonderlich weit...
Denn der Süamerikaner ist ein Meister des Minimalismus und gibt sich auf dem gleichnamigen Debüt extrem introvertiert und nachdenklich. Die Melodien, die ERUDITE STONER seiner Gitarre entlockt, haben einen dezent finsteren Anstrich, sie versprühen Melancholie und manchmal auch Trübsinn, sind in Sachen Songwriting aber weitestgehend unfehlbar, weil die Emotionen tatsächlich sehr gut wiedergegeben werden und der melodische Teil des Albums kaum Wünsche offen lässt. Lediglich in Sachen Abwechslung musss "Erudite Stoner" ein paar Abstriche machen, weil sich das Material zum Ende hin doch stark gleicht und man die erste Euphorie schnell wieder ablegen muss, weil Matheus Novaes auf der Ziellinie kaum noch neue Aspekte in die Songs einfließen lassen kann.
Nichtsdestotrotz ist diese Scheibe wirklich das pefekte Instrument zur totalen Entspannung und inneren Einkehr, zumindest für einen etwas längeren Augenblick. Dass ERUDITE STONER auf lang Sicht etwas facettenreicher arbeiten solle, liegt auf der Hand. Für den Moment will man sich darüber aber noch keine Gedanken machen, weil das Debüt trotz der genannten Kritikpunkte einen anständigen Eindruck hinterlassen hat!
Anspieltipps: There Is No Home, Roads To Somewhere
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes