ESCALANE - The Days Of Decay
Mehr über Escalane
- Genre:
- Pop-Punk-Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 22.01.2016
- Waiting For The Sun
- Singularity
- Fading In, Fading Out
- Careless
- Seven Months
- Reality
- The Spiral
- The Disgrace
- The Map
- The Days Of Decay
Pop-Punk-Metal aus Finnland mit Sängerin.
ESCALANE ist eine junge finnische Band mit Sängerin, die mit "The Days Of Decay" ihr Debütalbum vorlegt und einer Art Pop-Punk-Metal frönt. Obwohl die zehn Songs von der Band ordentlich selbst in Szene gesetzt wurden, vor allem die Klampfen krachen amtlich, fehlt mir an manchen Stellen die Kompaktheit, da einige produktionstechnische Verhältnisse noch etwas unausgewogen klingen. Hier besteht Luft nach oben.
Musikalisch wartet das Quartett im musikalisch poppigen Gesamtkorsett mit einigen Überraschungen auf, die das Ganze immer mal wieder aus der kompositorischen Falle holen. Während die angedeutete Progressivität ein wenig aufgesetzt wirkt, machen vor allem die Momente Spaß, in denen die Jungs ihrer Metalschlagseite nachgeben, mächtig aufs Gas drücken und schon fast Thrashriffs auspacken ('Days Of Decay', 'The Spiral'). Davon darf es in Zukunft ruhig noch ein bisschen mehr sein, denn die ganzen Viertel- und Achtelnoten werden auf Dauer langweilig und sind nicht sonderlich prägnant. Ansonsten beherrschen zahlreiche Dynamikspielchen die Szenerie, auf eine ruhige Strophe folgt ein College-Punk-Refrain oder ein treibender Vers mündet in einem Mid-Tempo-Refrain. Das klappt mal mehr ('Waiting For The Sun', 'The Map'), mal weniger ('Reality', 'Singularity'). Ein bisschen zu viel wollen das Mädel und ihre Jungs immer im so genannten Break eines jeden Songs. Hier brechen sie teilweise komplett aus, was streckenweise wie ein eigenes Stück klingt. Das ist zwar oftmals interessant, wirkt aber auf den Song bezogen eher wie ein Fremdkörper. Darauf sollte geachtet werden.
Und was ist mit dem Gesang? Hanna Uimonen ist keine Trällerelfe. Das hat schon eine deutliche Punk-Attitüde, jedoch hört man ihr ihre jungen Lenze noch an. Ein paar mehr Umdrehungen würden ihr gut zu Gesicht stehen. Sie macht ihre Sache ordentlich, hat auch die eine oder andere schöne Melodie im Gepäck, weiß aber auf lange Distanz nicht zu fesseln. Egal, ob bei ruhigen oder harten Gitarren, im Mid-Tempo- oder Power-Bereich, der Gesang hat stets die gleiche Farbe. Hier kann Abwechslung und Tiefe sicherlich nicht schaden. In einigen wenigen Momenten klingt sie wie Marsha von EXILIA, sodass in mir die Hoffnung schwelt, dass Hanna nur noch ein wenig Zeit benötigt, um ihre Dämonen zu entfesseln.
"The Days Of Decay" ist ein gutes Pop-Punk-Metal-Album, das noch nicht endgültig ausgereift wirkt und durchaus noch die eine oder andere helfende Hand benötigt. Doch auch jetzt dürften die Finnen Genrefreunden viel Spaß bereiten, denn die Unbekümmertheit und (positive) Naivität kann ansteckend sein.
Anspieltipps: Waiting For The Sun, Careless, The Spiral
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach