ESOTERICA - The Fool
Mehr über Esoterica
- Genre:
- Melancholic Metal
- Label:
- Cargo Records
- Release:
- 18.11.2005
- Exposed
- Dont't Rely On Anyone
- Samples
- Salvation
- Valium
- Pushing Providence
- Adam
- Life Is Lonely
- The Fool
- Miranda And The Tempest
- Close Your Eyes
Es ist Musik für den Mond, für das dunkle Blau, das der Himmel einer wunderbaren Nacht manchmal annehmen mag. Astrale Tonkunst, sozusagen. Plötzlich und unerwartet kommt mit ESOTERICA unerwartete Konkurrenz für Bands wie ANATHEMA oder PORCUPINE TREE. Hart, düster, melancholisch und vor allem emotional, so klingt das Debüt "The Fool" - wunderbare Atmosphären, aneinander geknüpft in sekundengenauen 41 Minuten.
Die Briten setzen durchgängig auf die Kraft des Gefühls, Kritiker könnten fast von Schmalz sprechen. Doch egal, dieser Kitsch wirkt. Denn vor allem ESOTERICA-Sänger Tobias ist mit seiner wunderbaren Stimme fast schon der Garant dafür, dass dieses Album nicht einfach nur eine Depri-Alternative-Scheibe unter vielen ist. Zu seinem eindringlichen Gesang gesellen sich abwechslungsreiche Songs: Herrliche Gitarrenharmonien, sanfte Keyboardsequenzen, elektronische Vibes, sensible Akustikgitarren; all solche Qualitäten lassen die fünfköpfige Band in einen mit flackernden Kerzen ausgeleuchteten Olymp schweben. Das Schöne dabei: Trotz der rotweingeschwängerten Eingängigkeit ihrer Kompositionen sind ESOTERICA nie zu krass am Massengeschmack, sind ihre Kompositionen immer noch dynamisch und abwechslungsreich genug, um zu begeistern - eben so, wie Liebe sein muss, voller Herzblut. Schon der zweite Song 'Don't Rely On Anyone' begeistert durch treibendes Riffing, so in etwa klingt es, wenn die Seele um eine geliebte Person kämpft - nie brutal, aber dennoch voller Kraft und mit viel Gefühl. Solche Songs, auch das anschließende 'Samples' gehört dazu, vereinigen durchweg moderne Sounds in sich, besonders in den kraftvollen Riffs. Doch sind die Stücke dennoch durchweg zerbrechlich genug gestaltet, um aus dieser Scheibe eben eine ganz besondere Klangerfahrung zu machen - fernab von üblichen Klangklischees.
Ja, dieses Album begeistert von Anfang bis Ende. Kein Wunder also, dass bei der Qualität dieser Songs auch ein Produzent wie John Fryer (NINE INCH NAILS, HIM, DEPECHE MODE...) gefunden wurde, der wahrlich sein Handwerk versteht. Ja, nicht umsonst wird dieses Erstlingswerk in England mit Lorbeeren der Huldigung überschüttet. Denn eigentlich könnten sich ESOTERICA das Prädikat "Love Metal" geben, wenn die Finnen von HIM nicht schon ein wesentlich unspektakuläreres Album mit dem selben Namen veröffentlicht hätten. Unglaublich schick, schön, für Fans von neueren ANATHEMA und Konsorten essentiell...
Anspieltipps: Don't Rely On Anyone, Pushing Providence, Samples
- Redakteur:
- Henri Kramer