ESSENCE OF SORROW - Reflections Of The Obscure
Mehr über Essence Of Sorrow
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Rivel Records / Megarock
- Release:
- 28.12.2006
- Face Of Death
- Mind Control
- The Essence Of Sorrow
- Hollow
- Supreme Oppression
- Ashes
- The Mirror
- Trail Of Tears
- Come Serenity
Bandname und die visuelle Kunst auf dem Umschlag lassen ja sofort drauf schließen, dass es sich bei diesen Finnen um eine Gruppe aus doomigen Gefilden handelt, doch der Opener 'Face Of Death' drückt uns dann erst mal mit einem wuchtigen, zeitgemäßen Prog-Sound in den Sitz, Sänger Christian Palin (auch bei RANDOM EYES) singt hoch, klar und melodisch, wenn nötig aber auch rau und griffig. Die Rhythmussektion breakt präzise und Mikko Härkins Keyboard erzeugt eine typische Atmosphäre für modernen Power-Prog der metallischen Art. Liegen wir mit der initialen Doom-Vermutung also komplett daneben?
Nun, ganz kurz mag man sich noch mal bestätigt fühlen, denn mit 'Mind Control' wird das Ganze etwas finsterer und zäher, doch auch hier aufgelockert durch progressive Rhythmen, angezogene Staccati und jede Menge Melodie in Form von Keyboards und ausufernden Leadgitarren. So bleibt eben doch die Erkenntnis, dass ESSENCE OF SORROW trotz all der äußeren Anzeichen keine Doomband ist. Viel eher bewegt sich das Suomi-Sextett in denselben Gefilden wie etwa EVERGREY oder KAMELOT. Weniger verkopft als Erstere und nicht ganz so theatralisch wie die Letzteren, insgesamt etwas härter und metallischer als beide zusammen, spielt sich die junge Truppe durch neun eingängige, liebevoll ausgearbeitete und dramaturgisch gut umgesetzte Stücke, die durchaus mit einigem Wiedererkennungswert ausgestattet sind. So etwa das düster-dynamische 'Supreme Oppression' mit seinem wuchtigen Drive, das heftige zerbreakte 'Ashes' oder das herrlich melodische 'The Mirror'.
NARNIA-Sänger und Labelboss Christian Rivel hat eben doch ein goldenes Händchen für anspruchsvolle Melodic-Bands mit Charakter, und diese lässt er von seinem Bandkameraden Carl Johan Grimmark auch produktionstechnisch in ein völlig überzeugendes Gewand kleiden, was gerade bei ruhiger angelegten Stücken wie 'Hollow' besonders wichtig ist. In dieser Klarheit und Transparenz stechen all die Feinheiten stark heraus. So etwa das auffällige Bassspiel von Andreas Olsson und die wirklich sehr schönen Leadgitarren von Jani Stefanovic. Nachdem sich die Band auch in Sachen Namedropping nicht lumpen lässt und mit Gastsänger Mats Levén (THERION, KRUX, YNGWIE MALMSTEEN etc.) sowie vielen weiteren Gastmusikern aufwarten kann, sollten Genrefans wissen, dass sie von dieser Band nicht enttäuscht werden dürften.
Anspieltipps: Supreme Oppression, The Mirror, Hollow
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle