ETEPETETE - Extrageil
Mehr über Etepetete
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Oha Musik
- Release:
- 12.11.2010
- Inge Goees To Hollywood
- Rotlicht Rene
- Generation Suff
- Extrageil
- Was denkst denn du?
- Tüpfelchen auf dem i-Punkt
- Die Kunst, sich den Abend zuu vergolden
- In meiner Welt
- Lachsiger Luirch
- Paulini hat Urlaub
Rock frei Schnauze!
"Extrageil" oder EXTRABREIT? Nun, auf die Jungs von ETEPETETE trifft wohl irgendwie beides zu. Gewissermaßen von der Hagener Kultband beeinflusst hat sich die Truppe um Frontmann Pauli Microwitsch darauf verlegt, eigenwillige, nicht immeer klar strukturierte Rocksongs zu schreiben, die von Deutschpunk-Einflüssen über Independent-Rock-Arrangements bis hin zur NDW weitaus mehr bieten, als ein derartiges Potpourri eigentlich zulassen mag. Und damit sind nicht nur die musikalischen Inhalte, sondern vor allem auch die Texte gemeint.
ETEPETETE singen grundsätzlich über Allerweltsgeschichten, schaffen sich hierbei aber eine derartig intensive, unbeschreibliche Nähe, dass selbst die plumpesten Formulierungen der bandeigenen Wortgewandtheit irgendwo etwas Sympathisches haben. ETEPETETE singen über Liebeskummer und Alkoholismus, beschreiben törichte Höhenflüge und gelegentliche Abstürze, lassen sich letzten Endes aber niemals von abgedroschenen Phrasen leiten - und das verschafft den Songs eine immens spannende Wirkung.
Musikalisch bleibt das Ganze hingegen Geschmackssache, unter anderem auch weil sich die Songs absolut nicht einordnen lassen. Das ist gut im Sinne des innovativen Gedankens, wirkt aber manchmal auch ein wenig ziellos, da die echten Höhepunkte in den Arrangements nur marginal stattfinden. Also klammert man sich an bestimmte Textfragmente und findet hierdurch Zugang zu mancher versteckter Hookline, die sich speziell in der ersten Albumhälfte verbergen könnte. Und davon gibt es sogar reichlich, denn durch die relativ kurz gehaltenen Songs bleibt nicht viel Zeit für ständige Wechsel und neue Themen - und dennoch suchen ETEPETETE danach, fordern ihr Publikum, behalten es aber irgendwie dann doch ganz schlicht.
Unterm Strich ist "Extrageil" anders, nicht näher zu kategorisieren (gut!), in sich aber manchmal doch etwas verkopft (weniger gut!). Man muss deutschsprachige Rockmusik sicher mögen, um sich darauf einlassen zu können. Doch in diesem Fall ist "Extrageil" auf jeden Fall eine interessante Sache!
Anspieltipps: Lachsiger Lurch, Generation Suff
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes