ETERITUS - Order Of Death
Mehr über Eteritus
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Deformeathing Production
- Release:
- 16.11.2018
- Brain Grinder
- Endless Grace
- Phlogiston
- We The Primal
- When On High
- Cosmic Catastrophe
- Devil's Hammer
- Inhale, Don't Breathe Out
Feines Old-School-Brett!
Mit "Order Of Death" hat sich der zweite Longplayer von ETERITUS auf meinem Tisch sowie in meinem Player eingefunden. Die Polen verfügen derzeit noch nicht über einen besonders großen Bekanntheitsgrad, konnten aber bereits mit ihrem Debüt "Following The Ancient Path" im Jahr 2016 einiges an Aufmerksamkeit generieren. Der Name konnte dabei nicht passender gewählt werden, denn ETERITUS hat sich ganz dem Death Metal der alten Schule verschrieben, vor allem die Genregrößen aus Schweden scheinen bei Polen hoch im Kurs zu stehen, was man ihrer Musik jederzeit anhören kann. Ob es sich dabei nur um eine Eintagsfliege gehandelt hat, oder ob auch das zweite Album von ETERITUS ein Volltreffer ist, das werden wir im Folgenden versuchen herauszufinden.
Eins gleich vorweg, stilistisch hat ETERITUS keine Veränderungen vorgenommen. Bereits der Opener 'Brein Grinder' nimmt den Hörer mit auf eine Zeitreise zu den glorreichen Tagen des Death Metal Anfang der 90er Jahre. Ganz wie bei den Vorbildern aus Schweden kommt auch die Musik der Polen mal mit schwerfälligen tonnenschweren Gitarrenriffs und im nächsten Moment dann locker groovend daher. Flirrende Gitarrensoli und stampfende Doublebass-Salven stehen natürlich ebenso auf der Speisekarte. Garniert wird das Ganze mit den tiefen Growls von Liam Tailor, der diese auch recht abwechslungsreich darbietet. Wenn man es nicht besser wüsste und "Order Of Death" vorgespielt bekommt, würde man hier tatsächlich eine schwedische Band vermuten. Und dabei würde ich das Ganze nicht als Kopie oder Abklatsch, sondern als tiefe Verneigung vor den eigenen Vorbildern sehen, was ETERITUS da auf den Datenträger gebannt hat.
Einer der großen Vorteile von "Order Of Death" ist ohne Frage die durchweg hohe Qualität, die ETERITUS auch wirklich von Anfang bis Ende durchhält. Man kann sich einen beliebigen der acht Songs herauspicken, wer die Art von Musik mag, der dürfte auch an diesem Song Gefallen finden. Daran merkt man, dass dieser Stil eine Herzensangelegenheit für die Jungs ist, und nicht nur eine kurzfristige Modeerscheinung. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist allerdings, dass "Order Of Death" mit nur 33 Minuten Spiellänge etwas kurz geraten ist. Jedoch kann man darüber angesichts durchweg der hohen Qualität der Songs darüber hinwegsehen. Zwar wären zwei Songs mehr schon schön gewesen, aber wenn diese dann den Qualitätsstandard der Platte nach unten schrauben würden, hätte auch niemand was davon gehabt.
Das Faible für Death Metal der alten Schule, welches ETERITUS auch auf dem Zweitwerk "Order Of Death" in vollen Zügen auslebt, konnte mich, wie sicher unschwer zu erkennen ist, absolut überzeugen. ETERITUS ehrt auf der Scheibe nicht nur das Erbe von Bands wie ENTOMBED, GRAVE oder DISMEMBER, sondern beweist, dass diese Art von Musik auch fast 30 Jahre später noch gewaltig Ärsche treten kann. Dieses Konzept ziehen die Polen dabei auch wirklich in allen Facetten durch, denn das gezeichnete Artwork weiß ebenso zu gefallen wie die nicht zu modern ausgefallene Produktion von "Order Of Death". Old-School-Deather dürfen hier wirklich bedenkenlos zugreifen und werden sicher viel Freude an der Musik von ETERITUS haben. Sollten sich die Polen noch etwas steigern und Album Nummer drei auch mit einer längeren Spielzeit aufwarten können, dann dürfte bei der nächsten Bewertung locker die Neun vor dem Komma stehen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner