ETERNAL DEFORMITY - No Way Out
Mehr über Eternal Deformity
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Temple Of Torturous
- Release:
- 18.11.2016
- I
- Esoteric Manifesto
- Sweet Isolation
- Reinvented
- Mothman
- Mimes, Ghouls And Kings
- Glacier
Sperrig - wie eigentlich immer!
Beständigkeit ist nicht immer daran zu messen, in welcher Taktung eine Band neuen Stoff auf den Markt bringt. Wichtig ist lediglich, dass eine gewisse Regelmäßigkeit besteht, und das ist bei ETERNAL DEFORMITY definitiv der Fall. Seit Anfang der 90er ist die polnische Finster-Metal-Combo bereits aktiv, hat bislang fünf vollwertige Scheiben veröffentlicht und den gesamten Aufstieg der heimischen Szene aus der Perspektive des Undergrounds mitverfolgt. Den Anspruch auf eigenen Erfolg hat man zwischenzeitlich jedoch begraben, denn zu anspruchsvoll ist auch der Sound der neuen und sechsten Platte der Doom/Black Metal/Avantgarde-Truppe. Was aber nicht heißen muss, dass "No Way Out" ausschließlich für die Special-Interest-Kategorie gemacht wurde...
Und dennoch:Zugänglichkeit ist wohl nicht die Stärke von ETERNAL DEFORMITY und erst recht nicht das gängigste Attirbut des neuen Albums. Nach dem Intro beginnt die Scheibe zwar noch mit einprägsamen Grooves und verhaltenen Doom-Elementen, doch sobald sich die Band zwischen symphonischen Black-Metal-Einflüssen, fast schon Industrial-tauglichem Riffing und pechschwarzem Prog Metal einpendelt, wird "No Way Out" zur Geduldsprobe, die schon etwas mehr Zuspruch benötigt, um sich völlig in der Materie vertiefen zu können. Und diesen Zuspruch mag man angesichts komplexer Stücke wie 'Reinvented' und 'Glacier' nicht ganz spontan schenken, zumal die Herrschaften lange brauchen, bis sie in den längeren Kapiteln auf den Punkt kommen. Die Wahrheit über die tatsächliche Qualität von "No Way Out" liegt gerade hier zwischen künstlerisch-musikalischer Versiertheit und schwer greifbarem Stückwerk, und diese Kombination bestimmt die Scheibe leider viel zu deutlich.
Umgekehrt ist die Atmosphäre sicherlich eindringlich und hat das Potenzial, den Hörer langfristig in ihren Bann zu ziehen. Doch hin und wieder mal eine kleine Hookline oder überhaupt mal etwas Griffiges, das wäre definitiv nicht verkehrt gewesen. ETERNAL DEFORMITY geht vielleicht nicht den Weg des geringsten Widerstands, hat die eigene Mitte auf "No Way Out" jedoch nicht gefunden. So vielversprechend und interessant viele Passagen auch sein mögen, so schwierig und sperrig bleibt der neue Release auch auf lange Sicht. Und so lobt man einerseits den hohen Anspruch von "No Way Out" verteufelt aber gleichzeitig die Unzugänglichkeit einer Platte, die zwischen vielen Stühlen steht. Am Ende zwischen zu vielen...
Anspieltipp: Esoteric Manifesto
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes