ETERNAL DRAK - Interdimensional War Of Satan
Mehr über Eternal Drak
- Genre:
- Black Metal, Thrash Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Metal Devastation
- Release:
- 17.07.2023
- The Ambition Of Satan
- Proud Of My Creation
- Whispers
- Interdimensional War Of Satan
- Contra Viento (Re-Recorded)
25 Jahre in der Szene, aber nicht wie aus einem Guss.
Es ist eigentlich kein gutes Zeichen, wenn man einer Band schon beim ersten Durchlauf attestieren muss, dass das Gehörte nicht zusagt. Wenn es dann aber auch nach diversen Durchläufen an allen Ecken und Enden hapert, ist es schwierig eine objektive Rezension zu schreiben. ETERNAL DRAK ist so ein Fall. Das Duo gibt sich seit 25 Jahren die Ehre in der Metalszene (u.a. drei LPs) und hat einen Preis für ein Video gewonnen. Viel mehr an Informationen spuckt aber auch der Promo-Flyer nicht aus. Jetzt liegt mit "Interdimensional War Of Satan" also die neueste EP der zwei Musiker vor.
Die aus Bogota (Kolumbien) stammende Band, die nach Quebec (Kanada) umgesiedelt ist, findet mit ihrer Musik, gemäß dem Beipackzettel, eine Nische zwischen KREATOR, IMMORTAL und WATAIN. Das sind nicht gerade kleine Fußstapfen in denen ETERNAL DRAK da wandelt. Da darf die Frage wohl erlaubt sein, warum die bei der Plattenfirma arbeitenden Praktikanten immer so maßlos übertreiben müssen. Immerhin kann jeder Hörer den Unterschied zwischen der Qualität der genannten Acts und der Musik einer Band wie ETERNAL DRAK unterscheiden. Mit derartigen Übertreibungen tut man den Veröffentlichungen der Bands keinen Gefallen, abgesehen davon wäre KREATOR (egal, ob zu "Pleasure To Kill"-Zeiten oder in der heutigen Inkarnation) die letzte Band, die mir als Vergleich einfallen würde. Songs wie 'The Ambition Of Satan' oder 'Whispers' atmen eher den Geist von frühen VENOM oder den der Schweden BEWITCHED (ohne deren Talent). Plus ein wenig Kirmesorgel im letzten (re-recordeten) Song 'Contra Viento', der an das erste CRADLE OF FILTH-Album (Stichwort Kirmesorgel) erinnert, ohne dessen Klasse zu erreichen. Hinzu kommt, dass die Produktion nicht den heutigen (internationalen) Standards entspricht. Die Drums sind zu laut und die restlichen Instrumente sind zu sehr im Hintergrund. Abgesehen davon klingt das Ergebnis mehr nach einer Demoproduktion als nach professioneller Aufnahme. So leid es mir tut.
Was gibt es noch zu sagen? "Interdimensional War Of Satan" tönt nicht wirklich wie aus einem Guss. Das liegt unter anderem an den nicht wirklich zu Ende gedachten Songarrangements. Hier und dort einmal ein gelungenes Riff machen noch lange keine gute EP. Bestes Beispiel hierfür ist abermals 'Contra Viento'. Der Song wirkt auch in der aktuellen Aufnahme völlig lieblos zusammengeschustert und stückhaft aneinander gereiht, ohne das Ganze in ein konvergentes Korsett kleiden zu können. Warum hat man bei der Neuaufnahme des Liedes nicht noch einmal über das Songwriting geschaut, fragt man sich. Wie dem auch sei, "Interdimensional War Of Satan" ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Deshalb kann die EP maximal Fans empfohlen werden, die alles an Veröffentlichungen aus dem Genre ihr Eigen nennen wollen. Da war definitiv (viel) mehr drin.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Colin Büttner