ETERNAL LORD - Blessed Be This Nightmare
Mehr über Eternal Lord
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Candlelight Record / Plastic Head
- Release:
- 11.04.2008
- Hot To Trot
- Get To F*ck
- Set Your Anchor
- Wasps
- All Time High
- I, The Deceiver
- The Damned
- Amity
- O'Brothel Where Art Thou
- The Forty Five
- Blessed
Beim britischen Extrem-Metal-Indie Candlelight haben sich die Prioritäten zuletzt auch deutlich verschoben. Pflegte man bisher vor allem die düstere Szene mit unzähligen Qualitätsbeiträgen, schenkt man seit geraumer Zeit den Metalcore-Trendsettern sehr viel Aufmerksamkeit, immer auf der Suche nach der nächsten Sensation. Diesen Status werden ETERNAL LORD aber sicherlich nicht so flott einheimsen können. Das Quintett, welches sich unter anderem aus Mitgliedern von BURNING SKIES, THE HUNT FOR IDA WAVE und I KILLED THE PROM QUEEN zusammensetzt, protzt zwar mit handelsüblichen, tonnenschweren Grooves, kann sich kompositorisch aber kaum vom Standard der Szene absetzen. Einzelne Ausflüge in den Aggro-Thrash-Sektor, wie sie vor allem zu Beginn des neuen Albums “Blessed Be This Nightmare“ mehrfach zu spüren sind, klingen noch vielversprechend, doch je deutlicher sich die Band auf den Core-Faktor in ihrer Musik beschränkt, desto austauschbarer ist schließlich auch ihr äußerliches wie inhaltliches Erscheinungsbild.
Andererseits kann man der Band gewisse Fähigkeiten einfach nicht absprechen. Auch wenn man fernab eigenständiger Schemen zu Werke geht, erzielt das Quintett mitunter richtig pralle Ergebnisse, gerade dann, wenn die Riffs richtig brutal voranpreschen. Songs wie das melodische ’O’Brothel Where Art Thou’ oder das aggressive ’Set Your Anchor’ sind trotz (oder gerade wegen?) ihrer Affinität zu Bands wie THE BLACK DAHLIA MURDER richtig fette Geschosse, die den Hörer bei der Stange halten sollten. Hier verbergen sich bewährte Inhalte innerhalb eines wuchtigen, aggressiven Sounds, dem man sich selbst als Verächter standardisierter Genre-Beiträge kaum entziehen kann. Problematisch ist eben nur, dass niemand mehr in den Plattenladen stürmt, weil hier und dort einige annehmbare Riffs platziert, das Gesamtpaket in ähnlicher Weise aber schon Dutzend Mal das heimische Regal ziert. Selbst wenn die Band sich handwerklich grundsätzlich sicher nichts vorzuwerfen hat!
Insgesamt bleibt “Blessed Be This Nightmare“ aus diesen Gründen dennoch ein ziemlich ordentliches Album, nur mit eben jenem Haken, dass auf dem Cover jeder x-beliebige Name prangern könnte. Aber so schaut’s halt derzeit in der überlaufenen Metalcore-Szene aus!
Anspieltipps: Set Your Anchor, I, The Deceiver- Redakteur:
- Björn Backes